OK Computer

OK Computer

Nur wenige Alben haben jemals die populäre Vorstellungskraft so beflügelt wie das kühne, innovative und beunruhigende „OK Computer“. Ein Triumph, der nicht nur die Grenzen der Rockmusik erweiterte, sondern auch das vor der Jahrtausendwende aufkommende Interesse an und die Besorgnis über unsere technologischen Spielzeuge artikulierte. In einem Dutzend Songs voller Schrecken und Vergessen ist Thom Yorke von der ihn umgebenden Gesellschaft dermaßen entfremdet, dass er sich danach sehnt, von Außerirdischen entführt zu werden, damit er die Welt so sehen kann, „wie ich sie gerne sehen würde“ („Show me the world as I’d love to see it“ in „Subterranean Homesick Alien“). Es bleibt ein zutiefst beunruhigender Songzyklus, der zugleich eine enorme magnetische Wirkung entfaltet. Mit seiner Neuordnung des klassisch ambitionierten Rock ’n’ Roll-Sounds ist dieses Album eines der radikalsten und notwendigsten Statements des Genres. Trotz all seines Schreckens ist „OK Computer“ letztlich ein Akt der Hoffnung, ein Ausdruck des Glaubens daran, dass unser unaufhaltsamer Weg des Fortschritts uns nicht unseren Anstand kosten muss. Und wenn es ein Mittel gegen das schwindelerregende Tempo von, nun ja, allem gibt, dann ist es ganz einfach: „Idiot, slow down“ („Idiot, mach langsam“), singt Yorke in den letzten Worten des abschließenden Tracks „The Tourist“. Seit „OK Computer“ Radiohead zu den neuen Vorreitern des Rock machte, hat sich in den folgenden Jahrzehnten der Leidensdruck weiter erhöht, vor allem wegen unserer zunehmenden Isolation. Aber die Antworten und die Hoffnung, die dieses Album bietet, bleiben weiterhin bestehen.

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