Brahms: Concerto for Piano and Orchestra No. 1 in D Minor, Op. 15

Brahms: Concerto for Piano and Orchestra No. 1 in D Minor, Op. 15

Leonard Bernstein war ein großer Verehrer von Glenn Gould, obwohl er künstlerisch nicht immer seiner Meinung war. In der kurzen Rede, die er 1962 vor Beginn dieses denkwürdigen Konzerts an das New Yorker Publikum richtete, spricht er sehr offen über seine Bedenken gegenüber Goulds unorthodoxer Interpretation, was Tempi und Dynamik in Brahms Klavierkonzert anbelangt. Ob Bernstein mit dieser Rede diplomatisches Geschick bewies, sei dahingestellt. Tatsache ist, dass sich Goulds Ansatz nicht um Konventionen scherte: Der mächtige Kopfsatz und der meist kraftvoll und energisch vorgetragene 3. Satz dauern bei ihm etwa zwei Minuten länger als üblich, während er beim „Adagio“ ein merklich strafferes Tempo anschlägt. Eine innere, fast majestätische Stärke und Willenskraft sowie die gewohnt präzise Artikulation prägen seinen Vortrag und die New Yorker Philharmoniker folgen loyal und souverän allen Vorgaben Goulds in diesem faszinierenden Zeitzeugnis.

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