Du bist eine der Apple Music „Künstlerinnen im Spotlight“ zum Internationalen Frauentag 2022. Was ist das Erste, das dir zu diesem Tag in den Sinn kommt?An dem Tag finde ich gut, dass auf Stereotypen und Klischees aufmerksam gemacht wird, wie Frauen zu sein haben – und auch darauf, dass diese Rollenbilder unnötig, altmodisch und unfair sind, da jeder Mensch ein Individuum ist und so leben sollte, wie er es für richtig hält. Dass Frauen ias „schwächere Geschlecht“ sind, ist leider noch immer in vielen Köpfen verankert – auch auf diesen Missstand wird aufmerksam gemacht, was total wichtig ist, damit man einen weiteren Schritt in Richtung Gleichberechtigung geht!Welche weiblichen Vorbilder haben dich dazu inspiriert, deinen eigenen musikalischen und/oder privaten Weg zu gehen? Und gibt es solche Vorbilder noch heute?Billie Eilish, da sie auch sehr jung ist und schon so viel erreicht hat. Sie bleibt sich selbst treu und verkörpert Ehrlichkeit und Authentizität. Und meine Mutter ist mein Vorbild Nummer 1, da sie für mich eine Powerfrau ist, die immer an das Gute in Menschen glaubt und mich von Anfang bis heute bei meinen Träumen und Zielen unterstützt hat, auch wenn diese vor zwei Jahren noch unerreichbar schienen.Inwiefern siehst du dich selbst als Vorbild oder Impulsgeberin für die Female Community?Ich glaube, es ist entscheidend, dass man eine Nähe zu den eigenen Fans hat! Meine Fans sind größtenteils junge Mädchen und ich versuche bestmöglich, die Message weiterzugeben, dass man alles schaffen kann, wenn man nur will – unabhängig von Geschlecht, Sexualität oder Herkunft. Es ist mir wichtig, immer authentisch zu bleiben und mich nicht zu verstellen. Mein Motto ist: Wenn die Leute mich feiern für das, was ich bin, dann bin ich happy – aber ich würde mich niemals verändern, nur um den Leuten zu gefallen.Was ist deiner Meinung nach heute die größte Herausforderung für Frauen in der Musikbranche, speziell in der deutschsprachigen Musik?Ich glaube, es passiert oft, dass man nicht ernstgenommen bzw. respektiert wird und dass man Frauen oft diverse Jobs nicht zutraut. Nach meinem Empfinden sind nach wie vor größtenteils Männer in Chefpositionen und die Line-ups größtenteils mit männlicher Besetzung. Das muss sich ändern und Frauen dürfen nicht unterschätzt werden!Welchen Ratschlag würdest du Frauen im Jahr 2022 gern mit auf den Weg geben – egal ob jung oder alt?Auch hier gilt es, man selbst zu bleiben! Die Klischees und Rollenbilder brauchen nicht erfüllt zu werden, nur weil man denkt, dass die Gesellschaft es erfordert, zum Beispiel als Frau in einem Kleid anstatt in einem Anzug auf den Abiball zu gehen. Nur wenn wir diese Barriere überwinden, ist es möglich, dass nicht mehr in Geschlechtern gedacht wird, sondern jeder Mensch vollkommen als Individuum mit gleichen Rechten und Möglichkeiten betrachtet wird.Welcher Track durfte in deiner „Einflüsse“-Playlist auf keinen Fall fehlen und warum?„Control“ von Zoe Wees – weil Zoe eine Powerfrau ist, die offen über mentale Gesundheit spricht und das auch in ihrer Musik (vor allem im Song „Control“) thematisiert, was ich sehr wichtig finde. Daher ist Zoe Wees meiner Meinung nach ein großes Vorbild meiner Musikgenereation.An welche Aussage deiner Kunst sollen sich insbesondere Frauen später einmal erinnern? In meinem Song „blau“ geht es darum, dass man sich nicht von der Gesellschaft lässt und lernt, stolz auf sich selbst zu sein. Ich denke, dieser Song beinhaltet eine Message, die vielen Leuten da draußen Kraft geben kann.