In den USA geboren, in Deutschland aufgewachsen, in Europa ein Superstar: Jennifer Rush hat die 1980er- und 1990er-Jahre mit ihrer druckvollen Stimme und kraftvollen Dance-Rock-Arrangements geprägt. 1969 siedelte die gebürtige New Yorkerin, die eigentlich Heidi Stern heißt, mit ihrer Familie nach Deutschland um, ging unter anderem in Flensburg zur Schule und zog als Teenager wieder zurück in die Heimat. Europa ließ sie aber ebenso wenig los wie der Gesang: Als Tochter eines Opernsängers und einer Pianistin war sie früh von Musik umgeben und kehrte Anfang der 80er nach Deutschland zurück, um ihre Karriere zu starten. Der Schlüssel zum durchschlagenden Erfolg? Eine Namensänderung und eine Serie energiegeladener Songs, die sich im Ohr festsetzen und in die Hüfte gehen. Ihr erster Charthit „25 Lovers“ machte die Frau mit der unverkennbaren Power-Stimme 1984 bekannt, das emotional geladene „The Power of Love“ folgte auf den Schritt und brachte den Durchbruch. In England ging die Single sogar ins Guinness-Buch der Rekorde ein, in den USA wurden später Versionen von Laura Branigan und Céline Dion zu Hits. Auch wenn Rush in der Heimat weniger bekannt war: In Europa explodierte ihr Erfolg mit dem Debütalbum „Jennifer Rush“ (1985) sowie den Folgewerken „Movin'“ (1985) und „Passion“ (1986). Das 1987 erschienene „Heart Over Mind“ hielt einen weiteren Knüller parat – das Duett „Flames of Paradise“ mit Elton John. Anfang der 90er wurde es ruhiger um die Sängerin, die 2010 mit „Now Is the Hour“ zurückkehrte. Untermalt von Streichern, Pianoklängen und Akustikgitarren, bewies das Studioalbum, dass die frühere 80er-Ikone perfekt ins klassische Popgewand passt.