Will Of The People

Will Of The People

„Am Ende war es einfach toll, etwas zu finden, was wir nicht gut konnten, und zu versuchen, darin richtig gut zu werden“, sagt Muse-Sänger Matt Bellamy gegenüber Zane Lowe von Apple Music. „Denn es hat sich herausgestellt, dass diese Metaller absolute Genies sind.“ Er bezieht sich damit natürlich auf „Kill Or Be Killed“, den wohl härtesten Song in den 28 Jahren und neun Studioalben der britischen Rockband. In vielerlei Hinsicht gibt der Song den Ton für „Will Of The People“ an, Muses erstes Album seit vier Jahren: Sie mussten lauter und wütender klingen als je zuvor, denn sie schreiben nicht mehr über zukünftige Anti-Utopien – die Kämpfe werden hier und heute ausgetragen. „Es fühlt sich dieses Mal etwas näher an der Realität an“, sagt Bellamy. „Ich denke, in der Vergangenheit haben wir uns oft in fiktiven Dystopien wie bei George Orwell bewegt.“Nun scheinen wir mittendrin zu sein, und die Songs auch: Das an Queen erinnernde „Compliance“ zielt auf eine Kultur von Akteur:innen mit Täuschungsabsichten; „Liberation“ ist Glamrock gegen Desinformation. Die Frustration ist groß, und die Band hat noch nie so groß geklungen. „Wenn ich mir eine Sache aussuchen müsste, für die ich kämpfe, wäre sie mit der Frage verbunden: Können wir eine Revolution schaffen? Können wir hier einen Wandel schaffen, der nicht gewalttätig ist und nicht zu einer autoritären Vision führt? Wir haben immer noch Ideen und Dinge im Kopf, die wir tun wollen, aber noch nicht getan haben. Wir sind also gespannt auf die Zukunft.“ Im Folgenden spricht Bellamy über einige der Titel auf „Will Of The People“.„Will Of The People“Unsere Generation hat diese große Veränderung miterlebt: Im Westen ist etwas in Bewegung geraten – eine Art Zusammenbruch, eine Art Spaltung hat sich abgezeichnet. Und jetzt haben wir es mit echten Bedrohungen von außen zu tun. Wir haben das Gefühl, dass wir Teil dieser Generation sind, in der etwas ganz Großes passieren wird.„Liberation“Es ist idealistisch, aber ich versuche immer, die Hoffnung zu haben, dass diese beiden Denkweisen, die sich in den USA gerade gegenüberstehen, zusammenkommen können. Die Frage ist, ob es eine gemeinsame Basis gibt, um diese Menschen zueinander zu führen. Die Gemeinsamkeit besteht meiner Meinung nach darin, dass es einen systemischen Wandel braucht, zum Beispiel mit Blick darauf, wie Politik gemacht wird. Ich finde die demokratischen Strukturen in den USA großartig, aber wie jeder weiß, gibt es dort so viel Korruption durch die Lobbyist:innen.„Ghosts (How Can I Move On)“Das ist ein ungewöhnliches Stück für uns. Ich war überrascht, dass [Schlagzeuger] Dom [Howard] und [Bassist] Chris [Wolstenholme] den Song überhaupt auf dem Album haben wollten. Während der Pandemie habe ich ein paar Lieder alleine gemacht, akustisch, nur auf dem Klavier. Dieser Song entstand also in meinen Gedanken: ganz allein, singend am Klavier. Es ist ein direkter Ausdruck dieser Einsamkeit und auch der Tragödie, die so viele Menschen betraf.„Kill Or Be Killed“Es ist das erste Death Growling auf einer Muse-Platte überhaupt. Okay, das „Ugh!“ klingt wie ein hoher Falsettton. Aber das ist immer so, wenn ich laut werde, und haben uns gesagt: „Wenn wir schon laut werden, dann richtig.“ Dom setzte für fast alles unterschiedliche Sets ein. Aber bei den Doublebass-Drums habe ich ihn so richtig gepusht.„We Are Fucking F****d“Das ist die Angst. Und nichts anderes – bitte schön. Dieser Song fasst alle Ängste buchstäblich zusammen, denke ich. Ich habe das nicht oft, aber wenn ich mal einen Moment habe, in dem ich spät nachts nicht schlafen kann und mich all diese Gedanken plagen, wie: „Was ist da los? All diese Naturkatastrophen, all diese Dinge, die passieren, zivile Unruhen, blah, blah, blah. Das versetzt dich in Panik. Das Lied wurde genau so einem Moment geschrieben.

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