Diamond Star Halos

Diamond Star Halos

Der Titel des zwölften Albums von Def Leppard ist ein klarer Hinweis auf die Musik, mit der die Band aufgewachsen ist: Die Textzeile aus T. Rex’ Glam-Rock-Hit „Bang a Gong (Get It On)“ aus dem Jahr 1971 ist seit Langem eine Art Running Gag zwischen Sänger Joe Elliott und Gitarrist Phil Collen. „Wir haben die Ära, in der wir mit Musik angefangen haben, immer als ‚hubcap diamond star halo‘ bezeichnet, weil es eine ziemlich alberne Zeile aus diesem Song ist“, sagt Collen gegenüber Apple Music. „Wir wussten nicht wirklich, was sie bedeutet – aber wir wussten auch genau, was sie bedeutet.“ Und so erinnert „Diamond Star Halos“ an die Zeit der klassischen englischen Glitter-Rock-Bands. „Ich erinnere mich, dass ich David Bowie bei ‚Top of the Pops‘ gesehen habe, als ich 14 war“, erinnert sich Collen. „Das war der Moment, in dem das Leben plötzlich in Technicolor war. Das hat alles verändert.“ Im Folgenden führt er uns durch die Songs des Albums.„Take What You Want“Wegen des Intros klingt der Song sehr nach einem Opener für das Album, also lag es auf der Hand, mit diesem Stück zu beginnen. [Bassist] Rick Savage hat so ziemlich die gesamte Musik für diesen Track komponiert. Ich glaube, er hatte auch schon den Titel – und dann hat Joe den Text geschrieben. Der Song steht für die rockige Seite von Def Leppard, die etwas später kam. Ich finde, es hört sich fast so an, als wären die New York Dolls auch dabei. „Kick“Ich habe dieses Stück mit David Bassett, einem Freund von mir, geschrieben. The Glitter Band, T. Rex und Slade waren die Inspiration, aber wir haben den Song ursprünglich mit einer weiblichen Interpretin im Kopf geschrieben. Ich habe ihn dann Joe vorgespielt und er sagte: „Bist du verrückt? Das ist ein Def Leppard-Song.“ Zu dem Zeitpunkt hatten wir eigentlich alle anderen Songs für die Platte fertig und kam er zuletzt dazu. Meine Demo-Gitarren und meine Demo-Backing-Vocals sind darauf zu hören, deswegen hat er diese Rohheit. „Fire It Up“Ich habe diesen Song mit einem Typen namens Sam Hollander geschrieben, der ein fantastischer Songwriter ist. Er hat „High Hopes“ von Panic! At the Disco gemacht. Auch hier haben wir erst mal nicht an einen Def Leppard-Song gedacht, wir wollten ein Stück Stadionrock schreiben, mit den Fäusten gen Himmel, irgendwo zwischen „We Will Rock You“ und „Pour Some Sugar On Me“, aber die sind echt schwer zu schreiben. Als ich es der Band vorschlug, meinten sie, es sei ganz offensichtlich ein Def Leppard-Song. Unser Produzent Ronan McHugh hat diesem Song wirklich seinen magischen Touch verliehen. „This Guitar“ (feat. Alison Krauss)Mein Freund C.J. Vanston und ich haben diesen Song vor 17 Jahren geschrieben. Alle fünf Jahre oder so haben wir wieder daran gearbeitet, aber die Meinung von allen – nun ja, vor allem von mir – war, dass er für Def Leppard ein bisschen zu sehr nach Country klingt. So etwas ist ja auch schon früher mal gemacht worden, die Stones oder die Eagles konnten Country machen, und natürlich haben wir auch mit Tim McGraw und Taylor Swift gearbeitet, aber dieser Song war irgendwie anders. Diesmal bat mich Joe, ein Akustik-Demo für ihn zu machen, über das er singen wollte, und ich glaube, seine Leadstimme stammt von diesem Demo. Dann redete Joe mit Robert Plant und Alison tauchte auf. Robert sagte, dass sie ein großer Fan ist, also fragte Joe sie, ob sie etwas auf dem Album singen möchte. Ihr Duett mit Joe ist einfach wunderschön. Sie ist eine großartige Sängerin und einfach ein toller Mensch. „SOS Emergency“Ich habe vor ein paar Jahren angefangen, dieses Lied zu schreiben, so um 2014. Ich hatte die Musik und den Refrain und für mich klang es wie eine Mischung aus Police und den Foo Fighters. Das war der Vibe, melodisch gesehen. Dann habe ich es an Joe geschickt und er konnte einfach nicht aufhören, Texte zu schreiben. Er hat den Refrain genommen und ihn zu etwas völlig anderem gemacht. Der Song hat eine Energie, die sich vom Rest des Albums unterscheidet – und das gefällt mir einfach. „Liquid Dust“Ich bin ein paar Mal nach Indien gereist und mir sind immer wieder Melodien durch den Kopf geschossen. Also habe ich diese grobe Idee einer Melodie genommen, dazu wollte ich eine indische Percussion haben und sie mit Trap- und Hip-Hop-Drumloops mischen – was ich auch gemacht habe. Es geht darum, dass man sich dem Ende seines Lebens nähert und merkt, dass man mehr Zeit braucht. Was passiert danach? Es geht also um Selbstreflexion und die Frage, ob es eine Reinkarnation gibt. „U Rok Mi“Der Song handelt davon, inspiriert zu werden – es ist keine Anspielung auf eine Person. Die Schreibweise könnte von einer Textnachricht stammen, aber so etwas hat Prince auch immer wieder gemacht. Meine Tochter wollte vor ein paar Jahren eine Ukulele haben, also habe ich ihr eine besorgt – und dann hat auf der Tournee jeder eine Ukulele gehabt. Ich habe also so ziemlich jeden Tag auf einer gespielt und dabei ist diese Idee entstanden. Es beginnt wie ein folkiges Stück, das nach „Zeppelin III“ klingt, aber dann habe ich diese Hip-Hop-Drumloops verwendet und es explodiert in einem großen Rock-Refrain. „Goodbye For Good This Time“Das Lieblingsalbum von Bowie ist für Joe und mich „Aladdin Sane“. Dort hörten wir zum ersten Mal Mike Garson, der von diesem Album bis zu Bowies Tod für ihn Klavier spielte. Joe hatte zusammen mit Mike einige Bowie-Tributes organisiert, er kannte ihn also. Joe hatte zwei großartige Klavierballaden geschrieben, die mich an den frühen Elton John erinnerten, wie aus der Zeit von „Madman Across the Water“, also fragte er Mike: „Würdest du?“ Und schon hatten wir unseren Lieblingspianisten auf dem Album! Er hat diesem Song tatsächlich eine neue Dimension gegeben. In der Mitte spiele ich ein spanisches Akustikgitarren-Solo, das ist eine Hommage an Bowies Gitarristen Mick Ronson. „All We Need“Dies ist ein wirklich hoffnungsvoller Song, fast wie eine Party. Er war einer der Ersten, den Joe und ich während der Pandemie geschrieben haben, als wir uns Ideen hin- und herschickten und über das Album sprachen. Er war in Dublin, ich in Kalifornien, und so wachten wir jeweils mit den neuen Ideen des anderen auf. Ich habe diesen Prozess des Schreibens und Aufnehmens wirklich genossen. Ich habe alle meine Gitarren und den Gesang auf einem Laptop aufgenommen und Joe hat einen Teil seines Gesangs auf seinem Laptop mit einem billigen kleinen Mikrofon aufgenommen. Es klingt toll und ich hätte keine Lust, zu einer anderen Art des Aufnehmens zurückzukehren. „Open Your Eyes“Das war das allererste Stück, das Joe und ich während des Lockdowns gemacht haben, und wir merkten, dass diese Arbeitsweise total entspannt war. Ich hatte diesen Squire-Bass organisiert und das erste Riff floss direkt aus mir heraus. Ich schickte es an Joe und ehe man sich versah, hatten wir einen Song. Rick Savage ersetzte meinen Bass durch einen Killer-Sound, den er zu Hause hatte – einen Bass, den er aus seinem Schrank holte – und boom! Wir schickten unser Demo an Ronan McHugh, unseren Produzenten, Tontechniker und Live-Mann. Er hat das Ganze in eine Session gepackt und einen unglaublichen Sound herausgeholt. „Gimme A Kiss“Dieser Song ist ein bisschen von Johnny Thunders und Chuck Berry inspiriert. Alle meine Demo-Gitarren sind darauf zu hören, also hat er eine Rohheit, die echt cool ist. Es ist einfach ein lustiger, knalliger Rocksong, den man nicht zu ernst nehmen sollte. Ich glaube, er klingt ziemlich heftig, weil wir so viel vom Demo behalten haben. Wir haben es natürlich um ein richtiges Schlagzeug, Sav am Bass und Vivian an der Gitarre erweitert. Alle haben darauf gesungen, aber wir haben den ursprünglichen Geist des Songs beibehalten, was uns wirklich wichtig war. „Angels (Can’t Help You Now)“Mike Garson ist auch bei diesem Song dabei und es ist einfach ein schönes Lied. Joe hat ihn geschrieben und war der Meinung, dass es wegen des Klaviers vielleicht kein Def Leppard-Song ist. Aber ich sagte: „Warum nicht? Warum sollten wir jetzt nicht einfach tun, was wir wollen?“ Und als Mike ihn gespielt hat, hat er natürlich noch mal eine andere Dimension bekommen. Das Songwriting erinnert mich wieder an Elton John. Aber wenn wir zum letzten Refrain kommen, klingt es wie Pink Floyd auf „Dark Side of the Moon“. „Lifeless“ (feat. Alison Krauss)Auch hier habe ich mit dem Song fast so angefangen, wie die Stones Country spielen, und habe dann überlegt, wie Def Leppard das spielen würden. Ich denke, wenn U2 Country wäre und Def Leppard den Song spielen würden, würde er ungefähr so klingen. Ich hatte den Refrain und schickte ihn an Joe. Am nächsten Tag kam er mit dem ganzen Song. Wir sagen immer, wir können die Sätze des anderen beenden, aber wir können auch die Songs des anderen beenden. Alison fügte all diese Harmonien und Gegenmelodien hinzu, die einfach nur umwerfend sind. Es ist wie ein wunderschöner Chor einer unserer Lieblingssängerinnen. „Unbreakable“Joe hatte die Idee dazu schon vor einer Weile, ich erinnere mich, dass er Teile davon spielte, als wir das letzte Mal auf Tour waren. Wir haben es zunächst als Rocksong versucht. Es klang fast wie AC/DC, aber so ging das nicht. Also wechselten wir die Spuren und haben dabei fast ein Element von INXS genommen – nicht dass wir versuchen, australische Bands zu kopieren, aber es klingt einfach besser mit diesem Vibe. Wir haben eine ganz andere Palette von Gitarrensounds verwendet, weil die Standardsounds nicht passten. Joe hatte die Lyrics schon geschrieben, aber er hat sie dann auf eine andere Art präsentiert, fast wie ein Schauspieler, der sich eine Rolle aussucht. „From Here To Eternity“Der hier ist ein Rick Savage-Song. Er ist ganz anders als alles andere auf dem Album. Wir arbeiteten am Text und der Begriff „Film noir“ kam auf. Mit diesem Bild konnten wir den Text fertigstellen und plötzlich wussten wir, wie der Song werden würde. Er hat ein wenig die Richtung von Queen eingeschlagen. Da es der längste Song ist, sollte er natürlich am Ende des Albums stehen, und es ist wohl mein liebstes Gitarrensolo, das ich auf dem Album spiele.

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