Phantomime - EP

Phantomime - EP

Als Ghost-Mastermind Tobias Forge diese Coversammlung ursprünglich konzipierte, sollte es keine EP, sondern ein komplettes Album werden. Tatsächlich nahm er fünf weitere Songs auf, zusätzlich zu den Genesis-, Iron Maiden-, Television-, Stranglers- und Tina Turner-Covern, die hier erscheinen. „Ich hatte gerade das ‚IMPERA‘-Album fertiggestellt, und ich hatte einfach nicht die Energie für ein weiteres Album in voller Länge“, sagt er gegenüber Apple Music. „Das hat mich ein wenig entmutigt, aber sobald ich die Liste aufgeteilt hatte, entdeckte ich eine Verbindung zwischen diesen fünf Songs. Es fühlte sich einfach nach einer zusammengehörigen und attraktiveren Lösung an. Wie bei so vielen Dingen im Leben muss man einfach seine Idee überdenken, und plötzlich begreift man, dass vieles machbarer ist, als man denkt.“ Was sich nicht geändert hat, ist, dass „Phantomime“ ein Gegenstück zu Ghosts bereits erwähntem Album von 2022 ist. „Es ist die gleiche Art und Weise, wie Iron Maidens ‚Live After Death‘ offensichtlich sehr mit ‚Powerslave‘ verbunden ist“, erklärt Forge. „Wenn ‚Phantomime‘ herauskommt, werden wir immer noch auf der ‚IMPERA‘-Tour sein. Und sogar das Artwork der beiden Veröffentlichungen ist miteinander verbunden. Wir ließen verschiedene Künstler:innen daran arbeiten und es war spannend zu sehen, wie unterschiedliche Menschen eine fast identische Aufgabe umsetzen.“ Im Folgenden bespricht er die einzelnen Tracks. „See No Evil“ Diejenigen, die Television kennen, wissen, dass sie extrem leise klangen, selbst wenn sie peppige Musik gespielt haben. So als würden sie vor zehn Leuten im CBGBs spielen, was sie damals wahrscheinlich auch getan haben. Das sagt aber nichts über die Qualität der Texte aus. Ich liebe die ersten beiden Platten, die sie gemacht haben, „Marquee Moon“ und „Adventure“ – es ist wirklich gutes Songwriting, aber der Sound ist sehr gedämpft. Eine Ghost-Version von dem Song fühlte sich für mich so an, als spielten die Rolling Stones im Jahr 1982 auf Koks. Also ist das hier quasi eine hyperbolische Steroid-Version des Songs. „Jesus He Knows Me“ Wäre der Song nicht für Disturbed gewesen, würde ich sagen, dass „Land of Confusion“ auch auf der Liste gestanden hätte, weil es ein wirklich guter Song ist. Aber der Grund, warum ich mich für diesen und keinen älteren Genesis-Song entschied, hat nichts damit zu tun, dass ich die neueren, zu einer Popband gewordenen, Genesis bevorzuge. Es liegt einfach daran, dass diese Songs ein bisschen mehr Interpretationsspielraum haben, während viele ihrer alten Prog-Songs aufgrund der grandiosen Arrangements nicht so einfach zu interpretieren sind. Und „Jesus He Knows Me“ fühlte sich wie eine Selbstverständlichkeit an: relevant und wirklich gut zu interpretieren. „Hanging Around“ Ich habe das Stück vor allem wegen des sehr ranten Hauptriffs ausgewählt. Es hat einen coolen Schwung, den ich schon immer mochte, und ich glaube, das hat mein Schreiben in vielerlei Hinsicht beeinflusst. Und wie The Stranglers verwenden wir definitiv Keyboards als Lead-Instrument auf eine Art und Weise, wie es die meisten Hardrock- oder Metal-Bands nicht tun – ich denke, unser gemeinsamer Nenner sind definitiv The Doors. Das ist zumindest bei den Fans einer der berühmtesten Songs von The Stranglers, der auf einem bestimmten Groove wie diesem basiert. Es gibt noch andere sehr gute, starke The Stranglers-Songs, aber dieser hier kommt auch noch mit dem Text über Jesus daher, der am Kreuz „rumhängt“. „Phantom Of The Opera“ Das ist wahrscheinlich der Song auf der EP, der, zumindest musikalisch, dem Original am nächsten kommt. Steve Harris (Bassist/Texter von Iron Maiden) erlaubte mir, den Text ein wenig zu ändern, weil die Figur Papa in diesem Fall die Figur des Phantoms sein musste. Im Original, so wie Paul Di‘Anno es singt, schwankt er zwischen Christine und dem Phantom und der dritten Person hin und her. Der Originaltext ist also ein wenig verwirrend, was mir vorher nicht aufgefallen ist, obwohl ich den Iron Maiden-Song schon viele, viele Male gehört habe. Wenn man anfängt, diese Songs aufzuschlüsseln, hört man sie ganz anders und sie erscheinen in einem neuen Licht. „We Don‘t Need Another Hero“ Als Songwriter, der durch Zuhören gelernt hat, kann ich keine Noten lesen. Ich kenne so gut wie nichts von dem schulischen Teil der Musik. Aber wenn ich mich an die Melodie eines Liedes erinnern kann, so wie bei diesem, kann ich normalerweise aus dem Gedächtnis entziffern, wie die Akkordfolge lautet. Normalerweise gibt es nicht allzu viele, aus denen man wählen kann. Aber bei diesem Tina Turner-Song konnte ich nicht wirklich erkennen, was der dritte Akkord im Refrain war. Und das liegt daran, dass es eigentlich nur zwei sind. Deshalb klingt es auch so, wie es klingt. Als ich es herausfand, dachte ich: „Mistkerl! So schlau.“ Und das war der Anstoß für mich. Ich wollte daraus einen größeren, noch härter rockenden Song machen, weil er so gut ist und so großartig geschrieben.

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