Good News

Good News

Sehnst du dich nach Ablenkung von den bedrückenden Ereignissen, die 2020 geprägt haben? Dann hat Megan Thee Stallion etwas für dich. „Ich habe das Gefühl, dass ich mein Album ‚Good News‘ nennen musste, weil es so viele schlechte Nachrichten gegeben hat“, erklärt sie Apple Music. „Nach dem Motto: ‚Okay, schaut her, Megan Thee Stallion kommt endlich mit den guten.‘“ Das langerwartete (und, ja, treffend betitelte) Debütalbum der Rapperin aus Houston bietet die für eine maximale Wirkung komprimierte Essenz ihrer besten Eigenschaften. Es ist kunstvoll und clever, aber keineswegs auf Kosten von Style und Unbeschwertheit. Hoffentlich habt ihr eure Dehnübungen gemacht.Zu Beginn geht sie ohne Umschweife auf die Kontoverse ein, die sie verfolgt, und nutzt die ersten Momente des Albums dazu, jegliche Diskussionen zu dem Schusswechsel, der ihr eine Verletzung einbrachte, zu den Akten zu legen. Es ist präzise, hitzig und von Seitenhieben auf ihren Peiniger (der absichtlich nicht namentlich erwähnt wird – „ich weiß, ihr wollt den Einfluss, daher sage ich euch den Namen nicht“, so Megan) und Pessimisten durchzogen.Sie hatte nie eine Vorliebe fürs Jammern, und so zeigen die folgenden 16 Songs genau auf, warum sie sowohl von Kollegen und Kolleginnen als auch von Fans Bewunderung und Respekt erfährt. Songs wie „Do It on the Tip“ (feat. City Girls) und „Freaky Girls“ (feat. SZA) sind kokett, zum Twerken geeignet und stehen sinnbildlich für ein ‚Girls just wanna have fun‘-Mantra, während andere wie „Movie“ und „What’s New“ die kompromisslosen lyrischen Fertigkeiten zur Schau stellen, die ihre Freestyles so reizvoll machen. An anderer Stelle zeigen „Intercourse“, ein Track, an dem der jamaikanische Künstler Popcaan mitgewirkt hat, und „Don’t Rock Me to Sleep“ Megan Thee Stallion außerhalb ihrer Komfortzone – Ersterer ein Flirt mit Dancehall, Letzterer ein Popsong zum Mitsingen. Für Meg fühlt sich dieser Ansatz in der gegenwärtigen Situation genau richtig an. „Als ich mit den Aufnahmen der Tracks für das Album begonnen hatte, war mir klar, dass sie sich nach Albumsongs anhörten“, sagt sie. „Und ich dachte: ‚Das ist es. Das ist der richtige Zeitpunkt. Wir leben in Quarantäne, alle sind zu Hause und ich finde Gehör. Jeder ist heiß auf neue Musik, kann relaxen und sie wirklich in sich aufnehmen.‘“Am Ende des Albums befinden sich zuvor veröffentlichten Singles (unter anderem natürlich ihr „Savage“-Remix mit Beyoncé). An diesem Punkt steht das Gefühl, einen flüchtigen Einblick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bekommen zu haben. Der von den Fans favorisierte frühere Stil hat sich prächtig weiterentwickelt und steht nun neben den Möglichkeiten der Zukunft. „Good News“ wird seinem Namen locker gerecht – mit einer Zielstrebigkeit, die trotz der gegenwärtigen Umstände Raum für Vergnügen, Tanzen und Wohlbefinden (und sich selbst) lässt. Und wir könnten wohl alle etwas mehr davon gebrauchen.

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