everything means nothing

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Für sein fünftes Album „everything means nothing“ hat blackbear die Ziele klar abgesteckt: „Ich möchte wirklich, dass es ein Nummer-eins-Album wird“, erklärt der Rapper gegenüber Apple Music. „Wenn mir das jemals gelingen sollte, dann mit diesem. Sollte ich jemals einen GRAMMY bekommen, dann hierfür. Ich betrachte es als mein Lebenswerk. Es zeigt meine ganze Vielseitigkeit als Künstler.“ Nach der Veröffentlichung von „ANONYMUS“ im Jahr 2019 wollte Matthew Tyler Musto aka blackbear unbedingt ein ausgeglichenes und eher positives Album aufnehmen – eine Reihe von alternativ inspirierten Popsongs, zu denen die Leute tanzen können, auch wenn es ihnen mal nicht so gut geht. Dazu rückte er mit seinem Co-Producer Andrew Goldstein das Tempo und eine organische Produktion in den Fokus: Die Drums wurden live eingespielt, jedes Knacken und Klatschen ist echt, und die BPMs wurden nach oben geschraubt. „Kein Künstler sollte so denken“, sagt er ehrlich über seine kommerziellen Absichten. „Aber andererseits ist dies mein Job. Damit bezahle ich meine Rechnungen und dadurch werde ich auch später meinen Sohn durchs College bringen. Ich wollte, dass es sich weniger um mich und mehr um die Fans dreht und sie sich gut fühlen. Es sollte einfach das beste Album werden, das ich machen kann. Ich sagte mir ‚Weißt du was? Ich will sichergehen, dass nicht eine einzige schlechte Note da drauf ist.‘“ Im Folgenden führt er uns Track für Track durch das komplette Album.hot girl bummer „Der Song ist offensichtlich eine Satire und im Wesentlichen geht’s um ‚Fuck this‘. Nicht ‚Fuck you‘, sondern ein ‚Fuck you‘ auf die Situation. Die Idee ist: Ich bin unterwegs in einem Club in Hollywood. Ich stehe in einer Ecke und es nervt irgendwie. Ich trinke keinen Alkohol, nur Red Bull. Also ist es für mich noch langweiliger. Dafür steht dieses ‚Fuck you‘. Es ist ein amüsierter Blick darauf, was es heißt, heute auszugehen und dabei unter Leuten in ihren Zwanzigern zu sein.“me & ur ghost„Ich denke, in diesem Song geht es im Wesentlichen um den Verlust eines Menschen und darum, mit den Erinnerungen umzugehen. Ich finde immer noch Kleidungsstücke von meiner Ex in meinem Schrank und solche Sachen. Das löst dann schon recht seltsame Stimmungen in einem aus. Fast so, als wäre einem ein Geist begegnet. Auf gewisse Weise ist es Nostalgie – ich weiß, der Begriff ist im Moment ziemlich angesagt – es ist eine Rückschau. Die Art von Gefühl, das du bekommst, wenn du an der Automarke oder dem Automodell vorbei gehst, das deine Ex-Freundin auch hatte. Du denkst direkt, dass es ihr Auto sein könnte und bekommt Schmetterlinge im Bauch. Du willst ihr noch nicht mal begegnen, dich entschuldigen, mit ihr sprechen oder so etwas. Aber du bekommst einfach dieses nostalgische Gefühl.“queen of broken hearts„Ich denke, die sozialen Medien sind auf gewisse Weise für eine Menge gebrochener Herzen verantwortlich. Wir legen so viel Wert darauf, wo unsere Profile zu finden sind, um zu zeigen, was wir alles machen und was unsere Freunde so treiben. Immer mit der Angst, etwas zu verpassen. Ich habe das Gefühl, dass mein Herz täglich gebrochen wird. Wenn ich zum Beispiel lese, dass ein Freund von mir gerade in Cabo San Lucas (Mexiko) ist, dann denke ich: ‚Ok, wir nehmen die Quarantäne ernst. Aber ich wäre jetzt auch gerne in Cabo.‘ Und ich fühle mich traurig. Jeden Tag checke ich mein Smartphone und bin auf Instagram, noch bevor ich eine SMS meiner Mom beantworte. Ich frage mich dann schon ‚Verdammt, wofür schlägt mein Herz?‘ ‚hot girl bummer‘, ‚me & ur ghost‘ und ‚queen of broken hearts‘ sind alle in denselben drei Tagen entstanden. Es scheint so, als hätte ich in dieser Woche viel über meine Gefühle zu sagen gehabt. Möglich, dass ich einer Ex gestalkt habe oder so etwas. Keine Ahnung, was da genau abging, aber so war es wahrscheinlich“.i feel bad„Ich fühle mich schlecht. Ich kämpfe mit einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung. Und ich muss alle zwei Monate operiert werden, weil ich eine Verengung in meinem Dünndarm habe. Diese Schläuche in meinem Körper müssen ersetzt werden. Ich muss Medikamente nehmen, die mich nicht unbedingt gut drauf bringen und auch kreativ vieles ruinieren. Ich habe die ganze Zeit chronische Schmerzen. Wenn ich einen schlechten Tag mit großen Schmerzen habe, dann ist der ganze Tag hin. Aber so ist es eben. Ich fühle mich schlecht, weil ich mich schlecht fühle. Ich fühle mich schlecht, weil es mir nicht gutgeht“.i feel 2 much„Die drei Songs ‚i feel bad‘, ‚i feel 2 much‘ und ‚i felt that‘ haben wir nacheinander innerhalb einer Woche produziert. Ich fühlte mich in dieser Woche sehr ‚emo‘ und wollte einfach mal wieder ein paar blackbear-Songs in der Art von ‚Idfc‘ machen. ‚i feel 2 much‘ war dabei mein Versuch, mal wieder eine blackbear-Ballade zu schreiben. Das ging darauf zurück, dass ich mich nicht gut fühle, zu viel fühle und überhaupt nichts fühlen will. Mit Pankreatitis is es wie eine Achterbahnfahrt. Ich habe ein paar Wochen, in denen ich solche Songs wie ‚why are girls?‘ mache, dann folgen Wochen in denen ich nur ‚Idfc‘ auf ‚Idfc‘ schreibe. Man kann es auch schon an meinem Twitter-Account ablesen. Einer von zehn Tweets ist witzig, der Rest traurig.“i felt that„Das ist so etwas wie der Nachklang der vorangegangenen zwei Songs. Stilistisch kommt er an dritter Stelle, weil ich erst meinen Schmerz wegtanzen und dann das ‚Fuck you‘ aus mir rausheulen musste. Ich wollte, dass die Leute hier durch ihre Schmerzen lächeln.“sobbing in cabo„Michele, meine Freundin und die Mutter meines Sohnes, rief mich mal weinend aus Mexiko an. Sie war damals noch in ihrer alten Beziehung und sagte: ‚Ich fühle mich so unglücklich, aber du machst mich glücklich. Ich möchte im Moment lieber mit dir reden als mit meinem Freund.‘ Sie weinte in Cabo und ich sagte ihr: ‚Weißt Du was? Ich schreibe einen Song für Dich.‘ Dieser ist einer der wenigen Songs von mir, die auf einer wahren Begebenheit beruhen. Er ist einer meiner Lieblingstracks auf dem Album, weil er mich an die Musik erinnert, mit der ich aufgewachsen bin. So liegt die Melodie zum Beispiel irgendwie zwischen Saves The Day, New Found Glory und Pitbull. Stilistisch gibt es in dem Song Parts, die Crunk sind, und dann gibt es andere Teile, die komplett durch alternativen Emo beeinflusst sind. Der Song zeigt mich einfach nur als Menschen. Deshalb liebe ich ihn. Und ich denke, auch Michele mag ihn. Wenn sie etwas nicht mag, denn lügt sie mich normalerweise an und sagt so was wie: ‚Das ist cool, Baby.‘“clown„Man lächelt, wenn man sich bei einem Date langweilt, oder gibt vor, dass alles prima ist, nur um die andere Person nicht zu verletzen. Es ist so etwas wie eine Clown-Gesellschaft, in der jeder Mensch immer verschiedene Masken aufsetzt. Das stelle ich zumindest bei mir fest. Den Refrain hat Andrew geschrieben. Von mir sind die Strophen und ich habe Trevor Daniel noch bei seinem Part geholfen. Es war großartig, mit ihm zu arbeiten. Ich hatte das Gefühl, dass er dem Song genau die richtige Energie gegeben hat. Seine Stimme passte einfach perfekt.“half alive„Das ist quasi ‚me & ur ghost‘ auf Crack. Er ist ein nostalgischer Song. So in der Art: ‚Ich suche noch mal die ganzen Orte auf, an denen wir damals zusammen waren.‘ Hier wollte ich mal etwas mit Marshmello machen. Ich hab Bass auf dem Stück gespielt und Marshmello sagte: ‚Junge, das ist es! Das wird der Refrain.‘ Das war allerdings nicht die ursprüngliche Idee, denn der funky Basslauf sollte nur in den Strophen vorkommen. Marshmello hat es zusammengeschnitten und so wurde es zu einem richtig coolen Dance-Track. Bei allem, was er macht, bringt er einen sehr coolen, frischen jungen Vibe ein. Wie zum Beispiel in Juice WRLDs neuem Track ‚Come & Go‘. Du fühlst dich als wärst du wieder siebzehn.“if i were u„Ich habe keine Ahnung, worum es in diesem Song geht. Er ist so etwas wie eine Tagträumerei. Und es war nicht einfach, ihn zu machen, weil er so verwirrend ist. Er ist ein lässiger Easy-Listening-Song, und wenn ich ihn mir jetzt anhöre, dann ist er recht hirnfrei. Aber es kostete mich einiges an Hirnschmalz, dieses Stück zu schreiben. Von Lauv kommt die markanteste Zeile in dem Song: ‚Du bist zu deiner Ex zurückgekehrt, verdammt, ich hasse es!‘ Das sorgte zwei Wochen, nachdem der Song fertig war, für Heiterkeit. Postmates bauten bei einer Bestellung Mist und ich änderte die Zeile in ‚Verfickt! Ich hasse es!‘ und sang sie ständig. Lauv hat mich, meine Freunde und meine Familie einen Monat lang mit Spaß versorgt.“why are girls?„Auf Social-Media-Seiten – besonders auf Twitter – sehe ich oft, wie Leute ein Bild von einem Mädchen posten und dazu schreiben ‚Warum sind Mädels einfach so scharf?‘ Ich verfolge diesen Trend jetzt schon eine Weile und es stimmt. Dahinter steht: ‚Warum sind Frauen um so vieles besser als Männer? Warum hat man sie einfach so perfekt gemacht?‘ Und ich denke, da sind sich Frauen und Männer einig. Ich mag wie ein Blödmann klingen, aber Frauen sind die besseren Menschen. Bei mir können heiße Mädels kommen und ich gebe ihnen emotional und körperlich alles, was ich habe. Darum geht’s. Es ist einfach nur ein lässiger, unbekümmerter Song.“smile again„Ich wollte das Album mit einem langsamen Song beenden. Aber wir hatten keinen. Schließlich schickte mir mein Freund Joe Kirkland die Idee zu einer Hookline. Joe hat übrigens auch einige Songs für Dua Lipa, Nick Jonas und Dixie D’Amelio geschrieben. Er ist ein klasse Songwriter und hatte diese Idee für ‚smile again‘. Da hieß es allerdings noch nicht so. Es war ein Song über das Ende seiner Beziehung und was er gerade durchmachte. Ein wirklich deprimierender Song. Und ich dachte mir: ‚Weißt du was? Dies könnte auch ein aufmunternder Track über Verlust und Trauer werden.‘ So etwas wie Green Days ‚Good Riddance (Time Of Your Life)‘. Einfach ein starker Akustiksong, der für zehn verschiedene Leute zehn verschiedene Bedeutungen haben kann. Und das ist dieser Song für mich. Inspiriert haben mich dabei auch Ereignisse aus dem vergangenen Jahr, als ich ein paar Freunde durch Selbstmord, Drogenmissbrauch und Ähnliches verloren habe. Dieser Song hat für mich etwas sehr Besonderes. Es ist das gute letzte Kapitel eines Buches, das Sahnehäubchen auf der Torte, die eine emotionale Achterbahnfahrt ist.“

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