C’MON YOU KNOW (Deluxe Edition)

C’MON YOU KNOW (Deluxe Edition)

Ein paar Monate vor der Veröffentlichung seines dritten Soloalbums sagte Liam Gallagher zu Apple Music, dass sich das Publikum auf etwas Unerwartetes gefasst machen solle. „Einiges davon ist seltsam“, sagte er. „Ich würde sagen, 80 Prozent des Albums sind eigenartig, aber trotzdem gut, und 20 Prozent sind klassisch. Wenn du etwas anders machen willst, dann mach es in diesen Zeiten, und wenn es den Leuten nicht gefällt, schiebe es auf COVID.“Auf „C’MON YOU KNOW“ bedeutet „anders“ nicht unbedingt eine Reise in die entlegensten Gefilde von Acid Trance oder Vaporwave, aber Gallagher ist, vor allem unter der Ägide des bewährten Producers und Songwriters Andrew Wyatt, spürbar offen für Neues. Nachdem er sich zwei Alben lang mit sanftem Psychedelic Rock, der sich nicht allzu weit von Oasis oder Beady Eye entfernt hat, in seiner Solokarriere eingerichtet hat, wechselt Liam in „I’m Free“ geschickt zwischen polemischem Punk und schwerelosem Dub hin und her. Apple Music erzählte er, dass er sich ein Tipi gekauft habe, um mit der Klaustrophobie des Lockdowns zurechtzukommen. Der Opener „More Power“, der sich von einem Kinderchor zu einem grandiosen Stroboskop-Finale steigert, lässt vermuten, dass er die Nächte im Freien damit verbracht hat, Signale aus dem reich orchestrierten Kosmos von Spiritualized aufzufangen. Zu den weiteren unerschrockenen Momenten gehören zutiefst psychedelischer Pop („Better Days“), eleganter psychedelischer Soul („The Joker“) und geschmeidiger Funk-Rock („Diamond In The Dark“).Während sich die Musik in neue Richtungen bewegt, bleibt die Stimme unverkennbar – und in bester Verfassung. In „I’m Free“ und dem trippigen Indie-Groove von „Don’t Go Halfway“ klingt die bekannte knurrende Angeberei durch, aber auch Gallaghers manchmal verkannte Wärme und Zuversicht kommen immer wieder zum Tragen. Er mag es nicht, den Worten, die er singt, eine endgültige Bedeutung zu verpassen, sondern zieht es vor, dass die Zuhörer:innen das aus den Liedern mitnehmen, was sie wollen. Und in Zeiten der Post-Pandemie kann man dem vom Klavier getragenen Herzensbrecher „Too Good For Giving Up“ viel abgewinnen: „Look how far you’ve come/Stronger than the damage done/Step out of the darkness unafraid“ („Sieh, wie weit du gekommen bist / Stärker als der erlittene Schaden / Tritt ohne Angst aus der Dunkelheit“).

Video-Extras

Wähle ein Land oder eine Region aus

Afrika, Naher Osten und Indien

Asien/Pazifik

Europa

Lateinamerika und Karibik

USA und Kanada