Beethoven: Triple Concerto, Op. 56

Beethoven: Triple Concerto, Op. 56

Die meisten Konzerte benötigen eine Person, die ein Soloinstrument spielt. Ludwig van Beethoven hingegen schrieb sein „Tripelkonzert“, wie der Name bereits andeutet, für drei Solist:innen. Die Kombination aus Geige, Cello und Klavier ist in der Geschichte der klassischen Musik praktisch einzigartig. „Es war das erste und ist bis heute das einzige Stück für Kombination, von dem ich weiß, dass es häufig aufgeführt wird“, sagt der Cellist Sheku Kanneh-Mason gegenüber Apple Music Classical. Neben Kanneh-Mason spielen auf diesem Decca-Album zwei weitere ehemalige Teilnehmer:innen des „BBC Young Musician“-Wettbewerbs: die Geigerin Nicola Benedetti und der Pianist Benjamin Grosvenor. Die Herausforderung, so Kanneh-Mason, habe darin bestanden, eine gemeinsame Interpretationsweise mit dem Dirigenten und dem Orchester zu finden: Mit drei Solist:innen und deren jeweiligen Meinungen sei das schwieriger als mit nur einer Person. „Deshalb haben wir als Trio häufig getrennt vom Orchester geprobt. Ich habe auch viel mit Nicky an der Violine geprobt, um sicherzugehen, dass wir die Saiten passend zueinander spielen und unsere Intonation aufeinander abgestimmt ist. Solange wir als Trio mit unseren Ideen stark und überzeugend rüberkamen, verlief der Kreativprozess mit dem Orchester reibungslos.“ Wie reibungslos dieser Prozess verlief, ist auf der neuen Aufnahme deutlich zu hören. Das aus Benedetti, Kanneh-Mason und Grosvenor bestehende Trio, Dirigent Santtu-Matias Rouvali und das Philharmonia Orchestra interagieren brillant, vor allem in der glanzvollen Interpretation des abschließenden Rondos. Es war keineswegs ausgemacht, dass diese Kombination der drei hochkarätigen Solisten:innen aufgehen würde. „Wir hatten vorher noch nie als Klaviertrio zusammen gespielt, obwohl ich Nickys und Benjamins Spiel kannte und bewunderte“, erklärt Kanneh-Mason. „Es war auf gewisse Weise riskant. Es hätte auch schiefgehen können.“ Kanneh-Mason verweist auf eine Reihe von Live-Auftritten, die das Trio im Vorfeld der Aufnahmen mit dem „Tripelkonzert“ absolvierte. Diese hätten entscheidend dazu beigetragen, die für eine fruchtbare Studiosession erforderliche Geschlossenheit und Einmütigkeit herzustellen. „So hatten wir Zeit, uns zu sammeln und an Details zu arbeiten, etwa der besten Position für uns drei Solist:innen auf der Bühne.“ Das „Tripelkonzert“ mag nicht Beethovens bekannteste Werk sein. Und doch, so berichtet Kanneh-Mason, seien die Auftritte beim Publikum auf große Resonanz gestoßen. „Es war definitiv ein besonderes Ereignis, drei Solist:innen auf der Bühne zu haben, die auf diese Weise zusammen spielen“, sagt er. „Und die Musik selbst fühlt sich so warm und großzügig an. Sie versprüht eine Begeisterung für das Leben, die sich in der verspielten Interaktion der einzelnen Stimmen widerspiegelt. Es ist ein sehr aufregendes und feierliches Stück“. Das Album enthält zudem eine Auswahl von Beethovens Volksliedbearbeitungen. Hier begleitet das Klaviertrio einen Sänger. Der kanadische Bassbariton Gerald Finley fungiert als Solist – die bestmögliche Besetzung für diese selten gespielten Stücke. „Ich hatte schon viele dieser Bearbeitungen gehört. Als Trio haben wir unsere Favoriten ausgewählt“, erklärt Kanneh-Mason. „Nicky ist Schottin, Benjamin hat irische Wurzeln und ich bin Waliser. Das wollten wir einigermaßen ausgewogen repräsentieren.“ Beethoven schrieb nicht einfach nur Begleitungen zu den Volksliedern. Vielmehr, so Kanneh-Mason, habe er eine Menge Zeit und Aufwand in seine Arrangements gesteckt. „Es handelt sich um Volksmusik, aber auch um hochgradig detailreiche und ausgearbeitete Kammermusik“, sagt er. „Ich denke, dass diese Lieder, wie auch das ,Tripelkonzert‘, für eine ganz besondere Kombination von Klaviertrio und Gesang angelegt wurden. Und einige von Beethovens Bearbeitungen in diesen Liedern sind recht experimentell. Gerald Finley macht sich als Sänger all das zu eigen. Es war wunderbar, mit ihm zu arbeiten.“

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