Eisbrecher sind eine Band, bei der schnell ein falscher Eindruck entsteht. Die martialischen Gitarrenwände, die elektronisch verstärkten Industrial-Rhythmen, das bedrohliche Rollen in den Vocals – schnell ist man geneigt, diese Songs achselzuckend in der „Neue Deutsche Härte“-Schublade abzulegen. Doch die Gruppe um Alexander Wesselsky, die 2017 mit dem Album „Sturmfahrt“ erstmals die Spitzenposition der deutschen Hitparaden erreichen konnte, webt in ihre Songs immer eine zweite Ebene ein und versteckt hinter den harten Klängen große Geschichten. „Liebe Macht Monster“ verdeutlicht das mehr denn je: Songs wie „Fakk“ oder „Systemsprenger“ sind ebenso smart arrangierte wie schlau formulierte Porträts dieser Gesellschaft, die trotz harscher Worte eine gute Portion Humor besitzen. Etwa in „Nein Danke“: „Mein Kopf hält einfach nicht den Mund“, klagt Wesselsky hier. Auf dass er weiterhin so eigensinnig bleibe!