VENUS

VENUS

Zara Larsson hat in den drei Jahren vor der Veröffentlichung ihres vierten Albums viel über sich selbst gelernt. Das Ergebnis ist „VENUS“, eine Abhandlung über die Liebe in all ihren Formen, die klassisches Songwriting mit ausgefallenen Experimenten verbindet. „Dieses Projekt hat mir sehr viel Spass gemacht und mich persönlich weitergebracht“, sagt Larsson gegenüber Apple Music. „Ich fühle mich viel sicherer in mir selbst und in dem, was ich tue. Ich bin nicht gestresst, ich bin viel präsenter und dankbar, dass ich Musik machen kann. Es war eine tolle Erfahrung, dieses Album zu machen.“ Tolle Erfahrungen sind jedoch nicht immer garantiert, wie die Sängerin bestätigen kann. 2017 veröffentlichte Larsson, die in ihrem Heimatland bereits bekannt war, ihr Album „So Good“. Das Werk katapultierte die Künstlerin aus Schweden weltweit in die Popsphären. Doch der beispiellose Erfolg wirkte sich negativ auf die Art und Weise aus, wie sie an den Nachfolger „Poster Girl“ aus dem Jahr 2021 heranging. „Die Leute haben eine Art Standard für mich festgelegt“, sagt sie. „Ich fühlte mich so unter Druck gesetzt, dem gerecht zu werden. Ich habe viel darüber nachgedacht, was andere Leute von mir erwarteten. Dieses Mal habe ich diesen Druck nicht gespürt. Ich habe mich ganz bewusst auf die Entstehung der Songs konzentriert und nicht so sehr darauf, wie sie ankommen werden. Und das hat mein Gefühl während der Produktion wirklich verändert.“ Auch ihr kreativer Prozess ist heute anders. Der „rote Faden“, der das Projekt zusammenhielt, war ein gelungenes Dreiergespann aus den Producern Rick Nowels (Lana Del Rey, Adele, Lykke Li), Danja (Britney Spears, Missy Elliott, Madonna) und Larsson selbst, neben einem Team weiterer Kolleg:innen, darunter Casey Smith und MNEK. Insbesondere die enge Zusammenarbeit mit Nowels gab ihr den Raum, von dem sie nicht wusste, dass sie ihn brauchte, um ihr eigenes Schaffen zu verstehen und zu entwickeln. „Ich habe mich selbst nicht als Songwriterin gesehen. Ich war nur eine Künstlerin, die manchmal schreibt“, sagt Larsson. „Aber Rick möchte so wenige Personen wie möglich in seinem Studio haben. Eine, höchstens zwei. Und er erwartete von mir, dass ich Titel und Ideen habe und mir Akkorde einfallen lasse, die ich mag. Also musste ich schreiben, denn es war ja sonst niemand da. Ich erkannte, dass ich tolle Ideen und ein gutes Gehör habe, und ich vertraute mir selbst, dass das, was mir einfiel, auch gut klingen würde.“ Sie ist ausserordentlich stolz auf das Kapitel ihres Lebens, das „VENUS“ mit grossem Enthusiasmus unterstreicht. „Ich habe das Gefühl, dass es eine Ära repräsentiert und den Kern der weiblichen Energie und Ermächtigung darstellt, deren Teil ich sein möchte“, sagt sie. „Ich spreche viel über Liebe, und ich glaube, das ist es, was die Welt zusammenhält.“ Hier führt sie uns durch weitere Themen und Inspirationen ihres Albums, Track für Track. „Can’t Tame Her“ Wenn ich an die Arbeite denke, ist MNEK einer meiner absoluten Lieblingsmenschen; wir haben eine tolle Chemie im Studio. Ich habe gelernt, dass man bei den Leuten bleiben sollte, mit denen man sich wohlfühlt. Es macht Spass und ist ein guter Weg, das Ganze zu starten. Der Song wurde vor etwa einem Jahr veröffentlicht, und es war vom Sound her definitiv ein anderer Vibe als das, was ich vorher gemacht habe. Es klingt so, als würde dieses Mädchen tun, was immer es will. Es ist unbeschwert, und das ist eine gute Darstellung dessen, was ich bei der Aufnahme dieses Albums empfunden habe. Ich habe es geliebt, das Stück live zu spielen. Ich glaube, das ist etwas, was mir wirklich wichtig war. Zu wissen: „Wie wird das in einer Liveshow wirken? Wie werden sich alle Lieder auf Tournee anfühlen?” Dieser Track gibt mir so viel Energie. „More Than This Was“ Ich kann mich definitiv mit diesem Song identifizieren, vielleicht nicht gerade jetzt, aber es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich das Gefühl hatte, dass das vielleicht der Eine war, und ich habe meine Chance verpasst. Aber dann habe ich gemerkt, dass es nicht so war. Mir geht’s gut! Das Schöne an Musik ist, dass man manchmal einfach eine Verbindung spüren will, deshalb legt man ein trauriges Lied auf, wenn man niedergeschlagen ist. Ich glaube, man kann einen tollen Song machen, wenn man sich in eine bestimmte Situation einfühlt. Man muss nicht selbst gerade so empfinden, denn es wäre das kitschigste Album aller Zeiten, wenn ich darüber schreiben würde, wie glücklich ich mich gerade fühle. „On My Love“ (mit David Guetta) Mein A&R-Manager hat mir den Refrain und den Anfang dieses Songs vorgespielt, als wir durch L.A. gefahren sind. Es könnte sein, dass das Lied mich einfach nur berührt hat, weil es tanzbar und gefühlvoll war. Ausserdem fand ich den Demogesang absolut unglaublich. Das Lied war so toll. Es war also ein Track, der bereits existierte, und ich habe ihn fertiggestellt. Ich weiss, dass sie, als sie ihn schrieben, zum Universum und zu Gott sprachen – es ging einfach um diese umfassende Liebe. Für mich ist das meine Schwester. Sie ist die Liebe meines Lebens, meine älteste Freundin. Wir stehen uns so nahe – schon immer. Ich habe sogar viele Lieder über sie geschrieben. Liebe muss nicht unbedingt romantisch sein. Es können auch Freund:innen oder die Familie sein, oder die Liebe zu mir selbst und zu meiner Karriere, und all diese anderen Dinge, die genauso wichtig sind. „Ammunition“ Lustigerweise war dieses Lied zuerst eine Ballade. Wir waren gerade im Studio und hörten uns das Material an, das Rick auf seinem Computer hatte. Und dieser Refrain, der ursprünglich von Starrah stammt, blieb hängen: „I want to give us a shot/Please give me, give me, give me ammunition“ („Ich will uns eine Chance geben / Bitte gib mir, gib mir, gib mir Munition“) ist so ein grossartiger Text. Dann meinte Danja: „Lass mich ein paar Sachen daran ausprobieren …“ und man kann ihn wirklich in dem Song fühlen – die Drums und die Stimmung, sogar dieser kleine quietschende „Gib mir, gib mir, gib mir“-Sound. Es ist die Produktion, die diesen Track ausmacht, er hat dieses nostalgische, aber frische Gefühl. Ich kann es kaum erwarten, dir eine Choreo zu geben, einen Breakdown, das ganze Paket. Es ist definitiv einer meiner Favoriten. „None Of These Guys“ Das ist ein Song, den wir mit [dem schwedischen Producer- und Songwriter-Duo] MTHR gemacht haben- Beide arbeiteten auch an „Can’t Tame Her“ und „You Love Who You Love“. Es ist super, wenn wir ein paar Tage Zeit haben und wissen, dass wir schon einige tolle Tracks gemacht haben, sodass wir einfach ein bisschen Spass haben können und nicht darüber nachdenken müssen, wie wir einen Radiohit produzieren. Wir überlegten uns: „Lass uns für diesen Song die Atmosphäre eines schmutzigen, sexy Clubs schaffen und einfach darüber reden, wie sehr ich meinen Mann liebe.“ Ich wollte einen Blickwinkel, bei dem es nicht nur um „Du bist mein Baby, du bist mein Liebling“ geht, und ich finde es wunderbar, wenn man ein bisschen Charakter spüren kann. Ich bin kein sehr ernster Mensch, also war es definitiv schön, Lieder zu haben, in denen ich ein wenig frech und lustig sein kann, weil das ein so grosser Teil von mir ist. „You Love Who You Love“ Es gab so viele Situationen, in denen ich einem lieben Menschen gesagt habe: „Steh auf. Was machst du denn da? Du verdienst etwas viel Besseres.“ Ich hatte auch eine Beziehung mit einem Ex, in der es ständig hin und her ging. Eines Tages waren wir wieder zusammen und er sass auf meinem Sofa, als meine Schwester nach Hause kam. Sie fing einfach an, zu weinen. Sie sagte: „Ich hasse ihn.“ Der Song ist ziemlich nachvollziehbar. Er ist sehr verzweifelt, sehr emotional, und das wird durch diesen nostalgischen Beat und die Gitarre kaschiert und dadurch, wie der Sound sich zu dem sehr poppigen Refrain entwickelt. „End Of Time“ Casey Smith und Rick Nowels haben dieses Album mit mir gemacht und ich bin wirklich dankbar, dass sie auch im Studio waren und Songs für mich geschrieben haben, wenn ich nicht anwesend war. Dies ist eines der Lieder, die so entstanden sind, und ich finde, es ist ein wunderschönes Stück. Es ist gross und bedeutsam. Bei der Gestaltung der visuellen Welt und des Videos für „End Of Time“ wollte ich mich auf die Liebe zu mir selbst konzentrieren – zu lieben, was ich tue, und an mich zu glauben. Diese Liebe wird mich für den Rest meines Lebens begleiten. „Nothing“ Ich freue mich sehr über diesen Track, denn er ist ganz am Anfang meiner Karriere entstanden, als ich mit 15 Jahren bei TEN unterschrieben habe. Geschrieben wurde er von Mack [Marcus Sepehrmanesh], einem der Songwriter von „Uncover“ [Larssons Debütsingle, die 2013 erschien], sowie von Erik Hassle, den ich absolut verehre. Produziert hat ihn Grizzly, der für mich auch ein „OG“ von TEN Records ist. Wir haben an meinen EPs gearbeitet, vor meinem ersten Album. Und es ist einfach ein wirklich guter Song. Er handelt von dem Gefühl, das man sehr gut nachempfinden kann. Wenn man denkt: „Ist es bald vorbei? Ich habe das Gefühl, es entgleitet mir ein bisschen. Wir könnten es aus der Welt schaffen, wenn wir nur miteinander reden würden, aber du kannst nicht gut kommunizieren.“ Es ist ein unheimliches Gefühl. „Escape“ Ich glaube, das ist einfach ein Vibe. Es ist sehr verträumt. Ich denke, meine persönliche Vorstellung vom Himmel wäre ein sehr bequemes Bett. Ich verbringe mein Leben im Liegen, wenn ich nicht arbeite. Ich mache es mir gern gemütlich; ein bisschen mit meinem Freund kuscheln. Das ist die perfekte Flucht für mich. Und man muss eigentlich nirgendwo hingehen. „Soundtrack“ Ich habe viele Songs, die wie verschiedene Parfums zu bestimmten Phasen meines Lebens passen. Wenn ich daran rieche, denke ich: „Okay, wow, das bringt mich wirklich zurück.“ Mit der Musik ist es genauso. Man kann eine ganze Geschichte und eine Beziehung in ein einziges Lied packen, das all das repräsentiert. Es wird zum Soundtrack des Lebens, das du gelebt hast, oder steht für deine Erinnerungen. Ich werde in so vielen Videos markiert und die Leute kommentieren: „Das war der Track, zu dem ich bei meiner Abschlussfeier rausgerannt bin“ oder „Das ist das Lied, zu dem ich geheiratet habe.“ Wenn ich in einem oder zwei Jahren zurückblicke, wird „Close To You“ von Absolutely für mich der Soundtrack zum Frühling 2024 sein – sie ist die kleine Schwester von RAYE und so unglaublich talentiert. Es ist einfach so verrückt, wenn man daran denkt, dass man auf diese Weise ein Teil des Lebens der Menschen ist. Das ist eine der schönsten Sachen am Künstlerdasein. „Venus“ Sie ist ein verträumtes, verträumtes, verträumtes Mädchen. Der Song wurde von [der walisischen Singer-Songwriterin] Violet Skies und Rick geschrieben, als ich nicht in L.A. war. Sie schickten es mir, und ich fand die Melodien so wunderschön. Es ist fast ein Liebeslied an die Liebe selbst – das Gefühl, jemanden zu treffen und zu erkennen, dass Liebe anders sein könnte, dass sich deine Vorstellung davon, wie es sich anfühlt, geliebt zu werden, verändern kann. Ich fand es einfach umwerfend. „The Healing“ Ein sanfter, aber sehr wichtiger Abschluss. Der Song ist sehr mutig, denn ich mache etwas, das ich normalerweise nicht tun würde, wenn es um die Produktion oder meinen Gesang geht. Bei einem Popsong wird die Stimme beim Abmischen manchmal etwas verdeckt, aber bei diesem Lied hat man keine andere Wahl, als wirklich nah und intim zu sein. Sogar die Art, wie ich singe, ist sehr zurückgenommen. Im wirklichen Leben denke ich, dass ein entscheidender Teil der Selbstliebe manchmal dadurch entsteht, dass man von jemandem geliebt wird, der einen wirklich schätzt. Man muss nicht völlig geheilt sein, aber man sollte wissen, was man will und was man braucht, und sich nicht einfach auf das Erstbeste stürzen, was auftaucht und gut aussieht. Aber das ist nur für dich selbst gedacht, um dich auf deine Heilungsreise zu begeben. Damit du als die vollendete Version deiner selbst zurückkommst, die du noch stärker lieben kannst – vielleicht mit ein wenig Venus-Energie. Es ist eine hübsche kleine, nachdenkliche Abrundung des Albums.

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