The Joshua Tree

U2
The Joshua Tree

Gospel-Einflüsse, emotionale Offenheit, Understatement in einem Sound, der sich zuvor durch Geradlinigkeit definiert hatte: „The Joshua Tree“ zeigte U2 von einer neuen Seite. In der Vergangenheit hatten sie ihr Songwriting locker angehen lassen, sich auf den Moment konzentriert. Nun erkundeten sie die Freiheiten, die sich aus der Selbstbeschränkung ergaben. Wenn man sich dicht an die Musik herantastet, kann man die einzelnen Schichten sehr genau erkennen: die Gitarrenfetzen etwa oder die an das Ticken einer Taschenuhr erinnernden Percussions („One Tree Hill“). Lehnt man sich jedoch zurück, klingt das Ganze minimal und direkt. Die Texte handeln von romantischer Liebe („With or Without You“, „I Still Haven’t Found What I’m Looking For“), aber auch von der Suche nach Gott und Sinnhaftigkeit: eine Reflexion der Dualität, die U2 sowohl im Gospel als auch in der Romantik von Van Morrison und Patti Smith gefunden hatten. Im Hintergrund sind die verlaufenden Soundflächen, für die Brian Eno und Daniel Lanois verantwortlich zeichneten, in einem ständigen Wandel begriffen. Doch vorne hören wir Marsch-Rhythmen und leidenschaftlichen Gesang – unerschütterlich und stark klingt das. U2 rocken hier mit den Mitteln ihrer Zeit. Was sie erkunden, ist die Ewigkeit.

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