The House Is Burning

The House Is Burning

„Es ist hoffentlich der Beginn von etwas Neuem – ohne fünfjährige Lücke“, erzählt Isaiah Rashad Apple Music über sein lang erwartetes drittes Album. So viel Zeit ist seit dem 2016 erschienenen „The Sun’s Tirade“ vergangen, aber der Rapper aus Chattanooga (Tennessee) beweist mit „The House is Burning“ zweifellos, dass sich das Warten gelohnt hat. Die Songs sind trotz einer schummrigen Benommenheit kraftvoll und in all ihrer Schlichtheit enorm präzise. Viele der neuen Tracks, verrät der Rapper, entstanden spontan und aus einer Laune heraus. Meistens war dabei Kal Banx, ein Producer aus Dallas, an seiner Seite.Passend zu Rashads Herkunft prägt eine Aura voll Soul und Südstaaten-Flair die Dynamik des Albums. Unter den Schichten süßer Melodien verstecken sich Anspielungen auf Pimp C, Goodie Mob, Three 6 Mafia und Anthony Hamilton. Im Sound und in den Texten beleuchtet er seine musikalischen Wurzeln und seine stolze Dirty South-Abstammung, die ihn geprägt hat. „Ich habe versucht, die Energie all jener Musikstile einzufangen, die ich als Kind gehört habe – Texas Bounce, Louisiana Bounce, dazu ein bisschen Neo-Soul“, erklärt Rashad. „Ich habe versucht, es zu modernisieren, umzustellen und an meine heutige Gefühlslage anzupassen.“ Hier gibt er Einblick in die Hintergründe einiger der herausragenden Songs des Albums.„From the Garden“Der Beat war ursprünglich ein anderer. Ich hatte ihn vor etwa vier Jahren in der Wohnung meiner Mutter gemacht und wir haben einfach den Beat ausgetauscht, weil er immer noch cool klang. Wir dachten uns: „Warum sollten wir ihn verschwenden? Warum sollte er so nebenbei laufen?“ Also haben wir Uzi darauf angelegt. Er meinte, er hätte Bock etwas für mich zu machen. Wir haben ihn gefragt – und er hat’s getan.„Lay Wit Ya“Der Song war ursprünglich einfach eine grobe Skizze – eine unfertige Idee, die wir nach ein paar Mal Anhören immer weiter ausgebaut haben. Hollywood Cole lieferte uns den Beat. Er hat ihn in zehn Minuten gemacht. Das war’s. Ich mochte den Track einfach.„Claymore“Diesen Song hab ich für Smino gemacht. Wenn ich ihn nicht genutzt hätte, wollte ich den Track an ihn weitergegeben. Als er endlich dazu kam, war sein Album fast fertig und er brauchte ihn nicht wirklich, also haben wir ihn benutzt. Alle, die auf meinem Album sind, höre ich selber gerne. Die meisten Tracks entstanden also nach dem Motto „oh, das wäre ein toller Smino-Song“ oder so was in der Art, wenn’s passt. Das sind so Sachen, die mir in den Kopf schießen.„Headshots“Viele sagen, dieser Song würde sie an Outkast erinnern, aber eigentlich wollte ich nach Anthony Hamilton klingen. Ich denke ich verstehe, warum die Leute ein bisschen Outkast in meine Strophen reinlesen, doch da steckt auch eine ganze Menge Zay drin. Aber die Inspiration für den Track kam durch Anthony Hamilton, ganz ehrlich.„All Herb“Amindi und ich haben eine gute Chemie. Wir haben ein paar gemeinsame Songs auf diesem Projekt – den hier, das Intro und „True Story“. Ja, wir haben ihn in einem Rutsch gemacht. Devin Malik und ich kreierten den Beat. Anfangs war da nur ein simpler Loop. Dann haben wir die Drums hinzugefügt und ich hab einfach angefangen, den Hook zu murmeln. Als das saß, war es ein Leichtes, den richtigen Ton für die Strophen zu treffen. Aber irgendwie fühlte es sich falsch an, sie alleine fertig zu machen, weil der Song zu krass nach „mir“ klang. Also rief ich Amindi an – sie kam vorbei und schrieb los. Das geht bei uns beiden ziemlich schnell, wenn wir „in the zone“ sind.„Hey Mista“Kal Banx und ich waren bei ihm zu Hause – und wir wollten freestylen. Einen Beat bauen und dann einfach machen, was uns in den Kopf kommt. Man vertraut diesem Konzept von „ich mache eigentlich nichts Schlechtes. Dazu bin ich gar nicht in der Lage, also kann ich mich einfach darauf verlassen.“ Das ist die Mentalität, mit der wir an diesen Song herangegangen sind. Wir haben einfach das ganze verdammte Ding gefreestyled. Der gesamte Track ist im Grunde ein großer Witz. Vor allem die zweite Strophe. In jeder Zeile steckt irgendein Mist, der mich zum Lachen gebracht hat, und es klang einfach lustig.„Wat U Sed“„Wat U Sed“ ist eine Liebeserklärung an die Südstaaten – mir wird gerade erst klar, dass ich solche Songs oft mache. Ich wollte nicht eine ganze Reihe von Tracks mit Kuhglocken haben, aber das war einer, bei dem ich dachte, verdammt, ja. Das klingt ein bisschen wie dieser Produzent namens ICYTWAT, der einen ganz speziellen Sound hat. Und es hat mich auch ein bisschen an die alten „Kush & Orange Juice“-Vibes von Wiz erinnert, wie „Mezmorized“ und so ein Kram.„Score“„Score“ ist für mich einer meiner Lieblingssongs auf dem gesamten Album – er klingt einfach so verdammt anders. Ich denke, dass mir ein echter R&B-Song gelungen ist, bei den anderen hatte ich das noch nicht wirklich hinbekommen. Deshalb bin ich auf diesen Song wohl am meisten stolz.„THIB“Das war wohl der erste Song, den ich für mein Album gemacht habe. Als ich mit der Platte fast fertig war, dachte ich darüber nach, den Titel zu ändern. Letztlich dachte ich aber, nein – den können wir nicht weglassen. Der Song hat definitiv den Sound des gesamten Albums inspiriert. Ich wollte Musik, die düster und ab und zu verquer klingt, irgendwie nach zwei oder drei Uhr nachts. Das ist sowieso ein ziemlich konstantes Thema bei meiner Musik. Ich höre mir nachts gerne Sachen an – wenn all meine Verpflichtungen erledigt sind. Ich bin ein Nachtmensch. Wenn ich am Mixen bin, steh ich früh auf. Wenn ich aber Musik einfach urlaubsmäßig genieße, dann definitiv nachts. Das ist also genau der Kram, den ich gerne mache.

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