King's Disease

Nas
King's Disease

Es ist nicht so, als hätte die Welt 2020 darauf gewartet, dass Nasir Jones alias Nas ein neues Album veröffentlicht. Man hätte mit vielem gerechnet, aber nicht unbedingt damit, dass Nas im überfordernden Corona-Sommer des Jahres genau das Album droppt, das die Hip-Hop-Community gebraucht hat: ein Album als Manifest einer klaren Haltung. Ein Album, das Hip-Hop als Protestmusik denkt und als Instrument des Aufbegehrens. Der wichtigste Baustein hierfür: Hit-Boy. Der Superproducer, der unter anderem bereits für JAY-Z, Travis Scott, Beyoncé und Rihanna gearbeitet hat, hat für Nas Hand an jeden der Tracks auf „King‘s Disease“ gelegt. Dabei entstanden ist Musik mit einer klassischen Hip-Hop-Grundierung, die aber trotzdem genug zeitgemäße Bausteine liefert, um sie in den Zeitrahmen des Releases einordnen zu können. Ebenfalls ein guter Schachzug seitens Nas war es, als Gäste diesmal sowohl seine alten Kumpanen von The Firm zu aktivieren, als auch den Schulterschluss mit neuen Rapschulen zu suchen. So sind unter anderem Lil Durk, Fivio Foreign und A$AP Ferg auf dem Album zu hören. Letztlich ist es aber dennoch vor allem Nas, der dieses Album mit seiner Energie und seiner lyrischen Schärfe so gut, so relevant, so unbedingt hörenswert macht. Ob er nun auf „Ultra Black“ ein Schwarzes Selbstbewusstsein beschwört oder auf „The Definition“ den US-Präsidenten kritisiert und auf den Klimawandel aufmerksam macht – so wach und engagiert wie „King‘s Disease“ klangen bis dahin nicht viele Hip-Hop-Alben.

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