„Sleep“ war 2015 nicht weniger als ein Meilenstein: Acht Stunden dauerte das Werk von Max Richter, das einen kompletten menschlichen Schlafzyklus abbilden sollte. Eine wunderbare Untersuchung zum Wechselspiel zwischen Musik und Biorhythmus, auf die Richter seitdem immer wieder zurückkommt. Nach dem elektronischen „SLEEP: Tranquility Base“ hat der Komponist jetzt einen intimeren Ansatz gewählt: Auf dem Soloklavier nähert er sich einigen Grundthemen von „Sleep“ an, schält die Stücke so lange, bis ihr Kern sichtbar ist, um diesen neu zu beleuchten. Es ist wenig überraschend, dass das Ergebnis intimer klingt als die ursprünglichen „Sleep“-Versionen. Was die beiden Werke indes eint: Sie strahlen Ruhe aus – die auch in der Kurzform und im Wachzustand berührend ist.