Echte Schönheit liegt oft unter der Oberfläche: Entfernt man aus einem Stück die Melodie, so werden die Klänge und Texturen, die hinter ihr liegen, zur großen Geschichte. Der Cellist und Komponist Peter Gregson bringt uns die innere Wahrheit der Musik nahe. Er zeigt uns, wie der Bogen auf die Saiten („Patina“), die Finger auf das Klavier („Sense“) oder die komplexen, holzigen Obertöne eines Solo-Cellos („Don‘t Wake“) trifft – also jene Feinheiten, die wir beim Hören oft ignorieren. Es handelt sich hier um ein Album, das die menschlichen, akustischen und digitalen Texturen herausarbeitet, aus denen die fast formlosen Tonlandschaften entstehen, die die Hörer:innen umhüllen. Das Unperfekte an diesen Texturen ist es, das uns letztlich Frieden und Ruhe schenkt. In „Sequence (Seven)“ verbindet Gregson Streicher und elektronische Sounds zu einem bezaubernden Ganzen, während sein schwebendes Cello dem Stück „Over“ eine grandiose, raue Schönheit verleiht.