Obwohl er seine Maske längst abgelegt hat, lässt er sie ein zweites Mal fallen: Sidos schlicht nach seinem Vornamen betitelte Album „PAUL“ ist wie eine Therapiesitzung und eine brutal ehrliche Abrechnung mit dem Privatmann hinter dem Superstar. Sido rappt von Trennung und Drogenexzessen, von Versagensängsten und seinem abwesenden Vater. Die melodischen Hooks verstärken den Schmerz auf mal zurückgelehnten, mal treibenden Beats, die dem Zeitgeist entsprechend eher an Deep House als an Boom-Bap erinnern. Aber trotz – oder gerade wegen – all der Zwiespältigkeit bleibt Sido über jeden Zweifel erhaben.