Der Schwarze Komponist Samuel Coleridge-Taylor wirkte im viktorianischen Zeitalter und war bis Anfang der 2000er-Jahre nur für eine Handvoll Arbeiten bekannt, wie zum Beispiel sein „Violin Concerto in G Minor“ und sein gefeiertes, episch angelegtes Oratorium „The Song of Hiawatha“. Auf diesem Album beleuchtet das Kaleidoscope Chamber Collective, 2022 aus hervorragenden jungen Nachwuchstalenten zusammengestellt, drei Frühwerke aus den Jahren 1893 und 1894. Coleridge-Taylor studierte damals am Londoner Royal College of Music, und alle drei Kompositionen zeigen ihn bereits als einen Meister der Harmonie und des Kontrapunkts mit einem ausgeprägten Gespür für subtile Klangfarben und Texturen. Das „Nonet in F Minor“, das bereits mit den ersten Tönen an Antonín Dvořák erinnert, ist ein überschäumendes, mitreißendes Werk, während das dramatische „Piano Quintet in G Minor“ erkennbar die DNA von Johannes Brahms in sich trägt. Das Kaleidoscope Chamber Collective bringt viel Dynamik und Geist in diese Aufführungen – ein weiterer Schritt, der vielfältigen Musik Coleridge-Taylors jene Anerkennung zu verschaffen, die sie verdient.
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- 2023
- Chamber Orchestra Mannheim & Paul Meyer
- Katharina Konradi & Trio Gaspard
- Anda Eglīte