Sierra Kidd ist ein Künstler, dessen Schaffen schon immer geprägt war von Dämonen. Folgerichtig fliegen auf dem Cover zu seiner neuesten Arbeit „NAOSU“ zwei geisterartige Comic-Gestalten um seinen Kopf. Diese könnten den inneren Kampf symbolisieren, der stets in ihm tobt. Auf diesem neuen Album hören wir einen Erzähler, der sich selbst und seiner Schwächen sehr bewusst ist. Einen Erzähler, der zwar nie sorgenlose Musik machen wird, geschweige denn selbst je ganz und gar sorgenlos sein wird, der damit aber seinen Frieden gefunden hat. Und der mit diesem Album den Versuch unternimmt, die Erkenntnisse, die ihn an diesen Punkt gebracht haben, an sein Publikum weiterzugeben. Sowohl sein Songwriting als auch die melancholisch-schweren Instrumentals scheinen zumindest auf diesen Sinn und Zweck ausgerichtet zu sein. In diesem Sinne ist „NAOSU“ vermutlich genau das Album geworden, das es sein sollte. Eine kohärentes künstlerisches Projekt eines gewachsenen Menschen.