Dancing With The Devil…The Art of Starting Over

Dancing With The Devil…The Art of Starting Over

Mit 28 Jahren rechnet Demi Lovato mit ihrem Leben im Rampenlicht ab, das alles andere als glamourös war. Nachdem sie im Alter von 15 Jahren von einem ihrer Co-Stars beim Disney Channel sexuell missbraucht worden war, verfiel die Popsängerin nach eigenen Angaben in eine jahrelange Phase von Depressionen, Essstörungen, Selbstverletzungen und exzessivem Alkohol- und Drogenkonsum, die in einer dunklen Nacht im Jahr 2018 gipfelte, in der sie nach einer Überdosis Heroin von ihrem Dealer vergewaltigt wurde und fast gestorben wäre. Das siebte Studioalbum „Dancing With The Devil… The Art of Starting Over“ (begleitet von einem Dokumentarfilm) greift diese schrecklichen Ereignisse im Detail auf und versucht gleichermaßen, einen Weg aus dem Schmerz zu finden. Mit jeder ergreifenden Pianoballade und jeder treibenden Pophymne beginnt man, das Ausmaß von Lovatos Stärke, Willenskraft und Mut zu begreifen – sich in die Reha zu begeben, ihre falschen Freund:innen loszuwerden, ihre Verlobung zu lösen und sich selbst zu vergeben. Im Folgenden spricht die mutige Power-Pop-Künstlerin über die Geschichte hinter jedem einzelnen Song des Albums. Anyone „In Bezug auf das, was ich in den letzten Jahren durchgemacht habe, war ‚Anyone‘ der erste Song, den ich mit der Öffentlichkeit geteilt habe. Ich habe das Gefühl, dass er wirklich der Katalysator für meinen Neubeginn war – und damit natürlich der perfekte Song, um das Album zu eröffnen. Der Rest des Projekts spiegelt meine Geschichte und meinen Weg wider, sodass man am Ende versteht, woher ich komme und wo ich heute stehe.“ Dancing With The Devil „Ich habe diesen Song Ende 2018 mit Blush geschrieben, einer wirklich guten Freundin von mir. Das war ein sehr schwieriges Jahr für mich und ich wollte diese Zeit in einem Song verarbeiten. Auch deshalb war es mir wichtig, diesen Song in der Dokumentation vorzustellen. Ich erinnere mich, dass ich ihn Ratty, dem Regisseur, vorgespielt habe und wir beschlossen, die Dokumentation ‚Dancing With The Devil‘ zu nennen. Der Song ist sehr aussagekräftig und bedeutet mir viel.“ ICU (Madison’s Lullabye) „Madison ist meine kleine Schwester. Als ich nach meiner Überdosis im Krankenhaus aufwachte, war ich regelrecht blind und konnte nichts sehen. Als sie also an mein Bett kam, fragte ich sie tatsächlich: ‚Wer ist denn da? Wer bist du?‘ Das war ein wirklich emotionaler Moment für alle, die dabei waren. Ich habe es geschafft, aus dieser Situation einen schönen Song zu machen. Zudem war es mir möglich, meiner kleinen Schwester zu vermitteln, wie viel sie mir bedeutet und wie bewusst ich sie täglich wahrnehme.“ Intro „Das Interlude dieses Albums ist sehr einfach, sehr rau. Ich wollte nicht, dass es zu lang oder komplex wird. Mir war wichtig, dass es ein kurzes Intro für das neue Kapitel meines Lebens darstellt, bei dem es um die Kunst des Neuanfangs geht.“ The Art of Starting Over „Dieser Song ergab sich in Malibu bei einer Session für das Album. Ich erinnere mich daran, dass ich sofort darauf angesprungen bin, als mir die Idee dazu vorgespielt wurde. Seitdem bin ich besessen von dem Song und ich wusste sofort, dass es der Titeltrack wird.“ Lonely People „Meine Lieblingsstelle in diesem Song ist ‚All that love is/Is a means to an end/Romeo and Juliet are dead‘. Sie ist so düster und reimt sich nicht mal besonders gut, aber wenn es singe, reimt es sich. Das ist das Coole daran, eine Sängerin zu sein – alles lässt sich reimen. Und es stimmt: Warum romantisieren wir die Geschichte über ein Paar, dessen Beziehung echt traurig endete? Ziemlich seltsam … “ The Way You Don't Look At Me „In diesem Song geht es um das Gefühl, das du bekommst, wenn dein:e Partner:in dich nicht beachtet. Er:sie schaut nicht hin, wenn du aus der Dusche kommst, seine:ihre Augen verweilen nicht auf dir, wenn du nackt vorbeiläufst – und das ist großer Mist. Es ist ein unangenehmes Gefühl, besonders dann, wenn man die Person liebt. Es geht auch darum, wie das Gefühl, nicht gesehen oder wertgeschätzt zu werden, zu einem gestörten Körperbild oder einer Essstörung führen kann. Dies spreche ich direkt am Anfang des Songs an und ich denke, es ist wichtig, das zu tun. In ‚Dancing With The Devil‘ spreche ich über mein Verhältnis zu gewissen Substanzen und in diesem Song über meine Probleme mit dem Essen. Manchmal ist es schwierig für mich. Menschen können wirklich verinnerlichen, dass sie sich in einer Beziehung nicht gesehen oder gehört fühlen.“ Melon Cake „Ich habe an meinem Geburtstag anstatt einer richtigen Torte immer Melonenkuchen gegessen. Es war diese verwässerte Diätversion einer Geburtstagstorte, die im Grunde aus fettfreiem Schlagsahneersatz oder Kokosnusscreme auf einer Wassermelone bestand, die wie ein Kuchen geschnitten war. Es kam nie richtig Stimmung auf und mit dem Lied verabschiede ich mich von Melonenkuchen. Für jemanden, der nicht mit diesen Problemen zu kämpfen hat, mag das unbedeutend erscheinen. Aber ich habe das überwinden müssen und meine Komfortzone verlassen, indem ich tatsächlich Geburtstagskuchen gegessen habe. Das war ein großer Schritt für mich und ich wollte ihn feiern.“ Met Him Last Night (feat. Ariana Grande) „Ich erinnere mich, dass ich ‚Dancing With The Devil‘ vorgespielt habe, als ich 2019 bei Arianas Konzert in London war. Wir saßen backstage und sie war so aufgeregt. Ariana hat mich und meine Karriere immer unterstützt und es ist toll, eine Freundin wie sie in der Branche zu haben. Sie fing an, diesen Song zu schreiben, und dachte sofort an mich. Als sie ihn mir gab, dachte ich: ‚Wir sollten ihn einfach zusammen singen.‘“ What Other People Say „Sam Fischer und ich haben diesen Song zusammen gemacht und ich bin so dankbar, ihn zu kennen. Es macht einfach so viel Spaß, mit ihm zu arbeiten. Diesen Song mit Sam bei „Ellen“ zu performen, war großartig. Ich bin wirklich froh, dass wir das zusammen machen konnten.“ Carefully „Der Song handelt von dem Wunsch, geliebt zu werden –und einer gewissen Vorsicht diesbezüglich. Es ist irgendwie selbsterklärend, aber es geht einfach darum, dass man sich jemandem hingibt. Eine meiner Lieblingstextzeilen in dem Song ist: ‚I could be your favorite dream/Baby, nobody can love you like I do‘. Die Zeilen sind so simpel, aber auch kraftvoll und da ich bisher keinen ‚favorite dream‘ habe, wäre es schön, ihn zu finden.“ The Kind Of Lover I Am „Dies ist der Song ist, den ich den Menschen vorspielen werde, die ich date – damit sie gleich ein Gefühl dafür bekommen, wer ich bin. Ich bin einfach ein offener, freigeistiger Mensch, der glücklich sein will, und ich verdiene das. Jeder verdient das.“ Easy „Noah [Cyrus] und ich singen diesen Song zusammen. Ursprünglich wurde er mir von Matthew Koma zugeschickt, der ein talentierter Produzent und Künstler ist. Als ich ihn hörte, habe ich mich sofort in den Song verliebt und dachte, dass Noahs Stimme unglaublich gut dazu passt. Ich wollte schon immer mit ihr zusammenarbeiten, weil sie so brillant ist.“ 15 Minutes „Grillenzirpen. Geht das als Antwort durch?“ My Girlfriends Are My Boyfriend (feat. Saweetie) „Saweetie glänzt in Hype-Songs über die beste Freundin und ich wusste sofort, dass der Song perfekt zu ihr passt. Sie war unglaublich. Es ist ein toller Song und definitiv eine Hymne für alle, die gerade eine Trennung durchmachen.“ California Sober „Ich habe diesen Song geschrieben, um zu erklären, dass es keine Einheitslösung für Heilung gibt. In meinem Fall sieht es vielleicht ein bisschen anders aus als bei anderen Leuten. Aber es funktioniert für mich und dieser Song erklärt, warum. Ich hoffe, die Menschen können es aus einer Position der Neugier, des Verständnisses und des Mitgefühls heraus hören. Ich hoffe, sie können versuchen, meine Wahrheit zu respektieren, so wie ich die Wahrheiten anderer Menschen respektiere.“ Mad World „Als ich 14 war, habe ich diesen Song in ‚Donnie Darko‘ gehört und ihn mir danach immer wieder angehört. Ich habe ihn dann vergessen, bis ich nach Big Bear [in Kalifornien] fuhr, am Feuer saß, Musik hörte und er dort lief. Ich schrieb sofort eine SMS an meinen Produzenten Mitch Allan und sagte: ‚Wir müssen ‚Mad World‘ covern.‘ Er meinte: ‚Cool, ich werde den Track vorbereiten.‘“ Butterfly „Diesen Song habe ich über meinen leiblichen Vater geschrieben. Ich hatte immer eine komplizierte Beziehung zu ihm und das Gefühl, dass wir uns eigentlich nach seinem Tod am nächsten gekommen sind. Ich hatte mehr Mitgefühl und Verständnis dafür, wer er war, und verstand, warum er nicht so für mich da sein konnte, wie ich es mir immer gewünscht habe. Als sich letztes Jahr am Vatertag, um den Jahrestag seines Todes herum, ein Schmetterling direkt auf meinen Finger setzte, wusste ich, dass ich einen Song darüber schreiben musste. Meine Lieblingszeile ist: ‚You were never really graceful/Now you’re just what you’re supposed to be‘. Die Worte erklären perfekt den Übergang meines Vaters vom Leben in den Tod. Ich habe das Gefühl, dass er auf eine Weise anmutig und zärtlich wurde – so wie er es auf Erden nie sein konnte.“ Good Place „Dieser Song spiegelt am besten wider, wo ich heute stehe. Er enthält eine Botschaft, die ich jedem vermitteln möchte, der kämpfen musste und sich mit meiner Geschichte identifizieren kann. Es ist ein Beispiel dafür, wo man stehen kann, wenn man an sich selbst arbeitet. Ich hoffe, dass die Menschen dieses Album hören und meine Kämpfe hören und spüren, aber auch zu einem glücklichen Ende finden. Vielleicht kann dieser Song ihnen helfen, das Happy End ihrer eigenen Reise zu finden.“

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