III

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Natürlich handelt es sich bei „III“ um das dritte Studioalbum von Banks, aber das ist nicht der Grund, warum sie diesen Titel gewählt hat. „Für mich steht ‚III‘ für den Kreislauf des Lebens“, erklärt die Sängerin gegenüber Apple Music. „Es ist wie der Anfang, die Mitte und das Ende. Es scheint, als würde alles, was zu Ende geht, irgendwie von Dreiergruppen repräsentiert – und die Fähigkeit, loszulassen und von vorne anzufangen, ein neues Kapitel aufzuschlagen und sich voll darauf zu konzentrieren, ist ein großes Thema auf diesem Album.“ An ihrem Projekt, das die Höhen und Tiefen einer Beziehung und die befreiende Wirkung eines Neuanfangs auslotet, beteiligten sich Songwriter und Produzenten wie BJ Burton, Buddy Ross und Hudson Mohawke. Hinzu kommt ein Duett mit Francis and the Lights, das gleichzeitig das erste Feature im Katalog von Banks ist. Hier erklärt sie Track für Track, welche Einflüsse hinter jeder einzelnen Offenbarung von „III“ liegen. „Till Now“ „Ich glaube, beim Singen der ersten Strophe habe ich geweint. Ich war einfach wütend, also musste ich dem Ärger, den ich mit mir herumschleppte, Luft machen. Mir gefällt auch, dass das Album damit anfängt, weil das so etwas wie eine Ansage ist, eine Ode daran, wo ich herkomme und eine Deklaration meiner momentanen Situation. Nach dem Motto ‚Du warst immer mein Bis-bald-Typ, bis jetzt‘ und ‚Du hast dieses oder jenes getan, bis jetzt‘. Es ist wirklich ein guter Anfang für ein neues Kapitel und ein neues Album; einfach die Vergangenheit loslassen und klarstellen, wo du gegenwärtig stehst.“ „Gimme“ „Am krassesten fühle ich mich, wenn ich singe. Nicht immer, aber manchmal, bei Songs wie ‚Fuck With Myself‘ [aus dem Jahr 2016] und ‚Gimme‘, da findet man diese unterschwellige Kraft, die entsteht, wenn man mit leiser Stimme so richtig fiese Dinge sagt. Ich fühle mich dabei süß und gefährlich. Also wollte ich auch, dass der Beat sich gefährlich anfühlt, weswegen ich mich mit Hud Mo [Hudson Mohawke] getroffen habe. Ich hatte mit ihm noch nie zusammengearbeitet, aber vom Moment unserer ersten Begegnung an dachte ich, mit dir möchte ich richtig loslegen, so cool und brillant ist er.“ „Contaminated“ „‚Contaminated‘ ist so etwas wie eine Ode an das Erwachsensein, schätze ich. Diese Situation, in der du wirklich willst, dass es funktioniert, die aber extrem ungesund ist. Im Augenblick fühlt es sich richtig gut an, dafür aber später umso schlechter. Es ist wie eine Droge. Und ‚Contaminated‘ beschreibt den Moment, in dem ich bemerke, dass etwas einfach nur negativ sein kann, egal wie sehr man es will. Man sucht dann nach Vertrauen und dem kleinen Hoffnungsschimmer. Und dieser Song spiegelt genau den Zeitpunkt wider, an dem dir klar wird, dass es einfach nicht funktioniert.“ „Stroke“ „‚Stroke‘ handelt zuerst einmal von einem Narzissten. So nach dem Motto: ‚Du willst, dass ich dein Ego streichele, bettele darum, stirb dafür‘. Wenn jemand wie ein schwarzes Loch nach Anerkennung giert und dich dabei sozusagen aussaugt. Aber gleichzeitig kann so eine Art von Beziehung auch sexy sein und süchtig machen. In ‚Stroke‘ beziehe ich die Position: ‚Ich weiß, dass du ein Narzisst bist, aber ich mache deine Spielchen mit‘. Irgendwie um ihn heiß zu machen, und mit dem Versprechen ‚Wenn du nur lieb bettelst, streichele ich dein Ego.‘“ „Godless“ „Ich war mit jemanden zusammen, aber dann haben wir uns getrennt und uns ein paar Monate nicht gesehen. Ich habe etwas über ihn auf ‚The Altar‘ geschrieben und das fühlte sich echt unangenehm an. Es ist seltsam, über jemanden zu schreiben, der das dann wahrscheinlich auch mitbekommt – ich packe alles in meine Musik, und Leute, die ich liebe und die mich lieben, wissen das wahrscheinlich auch. Jedenfalls hatte ich lange nicht mehr mit ihm gesprochen. Ein paar Jahre später habe ich ihn dann wiedergetroffen und er hat mir einen Song vorgespielt, den er angefangen und nie zu Ende geschrieben hatte, der aber von mir handelte und eine Strophe von ‚Godless‘ wurde. Es war wie ein kleiner Samen davon und ich dachte mir, ‚oh mein Gott, ich muss diesen Song fertig schreiben‘. Irgendwie ist es komisch – mittlerweile sind wir gute Freunde und wahrscheinlich kann man keinen besseren Abschluss für eine Beziehung finden, als gemeinsam an einem Song darüber zu arbeiten, was man durchgemacht hat, schätze ich.“ b>„Sawzall“ „Eine Sawzall ist eigentlich ein Werkzeug. Es ist eine [Säbel-]Säge, aber damit sie funktioniert, bewegt sie sich vor und zurück, sie zieht und schiebt, genau wie in manchen Beziehungen – genau genommen wie in allen Beziehungen. ‚Sawzall‘ ist ein liebvoller, nicht wertender Rückblick auf eine Beziehung, der Gedanken erlaubt wie ‚War es meine Schuld? Hattest du einfach Depressionen? Ist das der Grund? Weil du nicht du selbst warst, sondern eine depressive Version deiner selbst? Hätte ich es wissen müssen? Mache ich mir einfach zu viele Gedanken?‘ Es sind bloß Überlegungen darüber, warum es schiefgelaufen ist, obwohl du die Person, um die es geht, ernsthaft und wahrhaftig geliebt hast.“ „Look What You’re Doing To Me“ „Ich war im Studio mit BJ [Burton]. Wir waren in L.A. und er ist sehr eng mit Francis [Starlite] befreundet, den ich tatsächlich noch nie getroffen hatte. Irgendwann kam er einfach im Studio in L.A. vorbei, um abzuhängen. Und als ich mal eine Pause brauchte von dem Song, an dem ich gerade arbeitete, bin ich ins Nebenzimmer gegangen und es ist einfach … Es war nicht so, dass er vorbeigekommen war, um einen Song mit mir zu schreiben. Ich war nicht einmal davon ausgegangen, dass das passieren würde. Ich betrat einfach das andere Zimmer und diese Akkorde, die er spielte – er ist so genial, und die Akkorde inspirierten einfach zu dieser Melodie. Ich fing an, Sachen zu singen, wie ‚Look what you‘re doing to me.‘ Das passierte alles so schnell und dann dachte ich nur noch: ‚Wow, das ist so gut.‘“ „Hawaiian Mazes“ „Nachdem ich die Tour zu ‚The Altar‘ hinter mich gebracht hatte, fühlte ich mich sehr ausgelaugt und brauchte eine Pause. Ich fühlte mich weder physisch noch psychisch gut und brauchte einfach nur Zeit, um sozusagen zu verdauen, wie sehr sich mein Leben verändert hatte. Ich ging für zwei Wochen mit meiner besten Freundin nach Hawaii, um zu versuchen, mein Gehirn zum Schweigen zu bringen. Und am letzten Morgen ging ich auf Entdeckungstour und entdeckte dabei ein Labyrinth. Es war mit Steinen befestigt und vermittelte den Eindruck, dass jemand es als einen Ort der Meditation angelegt hatte. Aber ich bin hindurchgegangen und hatte diese Offenbarung, dass ich mich von etwas trennen müsste. Dann tauchten plötzlich ein Haufen anderer Leuten auf und ich dachte mir: ‚Fuck, ich trage gar keinen BH. Soll ich verschwinden?‘ Und dann dachte ich: ‚Ach quatsch, ich mache einfach weiter.‘“ „Alaska“ „Wenn ich viel schreibe, träume ich manchmal Melodien. Wenn ich danach aufwache, denke ich: ‚Oh mein Gott, ich habe letzte Nacht im Traum einen Song geschrieben. Der war so gut.‘ Und dann ist es mir ein paar Mal passiert, dass ich aufgewacht bin und mich tatsächlich noch daran erinnern konnte, was ich geschrieben habe und finde es dann immer total abgefahren, dass es da diese seltsame Melodie gibt, die nie existieren würde, wenn ich nicht irgendeinen sonderbaren unterbewussten Zustand angezapft hätte. Eines Morgens wachte ich auf und wiederholte immer wieder: ‚He‘s going to leave me for Alaska. He‘s going to leave me for Alaska.‘ Es fühlte sich so einfach an. Darum hört sich alles so psychedelisch an. Weil es aus einem Traum stammt.“ „Propaganda“ „‚Propaganda‘ handelt von dem Gefühl, zu tief in eine Angelegenheit verwickelt zu sein und Hilfe dafür zu benötigen, aus der Situation herauszufinden. In dem Song gibt es die Textzeile ‚I decided that suicide is on my side.‘ [Ich entschied, dass Selbstmord auf meiner Seite ist.] Das ist ziemlich düster, aber eigentlich ist es ganz anders gemeint. Es soll diese Unsicherheit widerspiegeln, die eventuell schädlich für dich ist, andererseits aber auch aufregend und mysteriös, und einen dazu bringt zu sagen ‚Oh nein, ich bin kurz davor, diesen Abhang herunterzurutschen‘ oder ‚Mama, hilf mir, hilf mir hier raus.‘“ „The Fall“ „Ich kann nur Klavier spielen – andere Instrumente beherrsche ich nicht. Ich habe immer auf dem Klavier komponiert. Aber bevor ich angefangen habe, mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten und in Studios zu gehen, hörte ich manchmal eine Gitarrenmelodie, eine Synthesizer-Melodie oder wie sich die Drums anhören sollten und nahm alles in verschiedenen Takes nur mit meiner Stimme auf. Und irgendwie habe ich mir tatsächlich angewöhnt, meine eigene Stimme als Begleitinstrument zu benutzen. Die meisten meiner Songs beinhalten melodischen Gesang, einfach weil das die Sprache ist, die ich am besten beherrsche. Aber ‚The Fall‘ fing so an. Und mir gefällt, wie einerseits darauf gerappt wird, andererseits aber dieser wirklich schöne Akustik-Gitarrenpart und dieser melodische Gesang im Hintergrund zu finden sind. Es ist sozusagen ein Mix aus ganz verschiedenen Dingen.“ „If We Were Made of Water“ „Manchmal begegnen mir beim Schreiben von Songs gewisse Dinge – Phrasen, die ich singe, sage oder irgendwie erfinde – die mir etwas bedeuten. Und wenn Leute mich fragen, was sie bedeuten, zögere ich immer, darauf zu antworten, weil sie für jemand anderen genauso bedeutungsvoll sein könnten, aber mit einem ganz anderen Sinn. In ‚If We Were Made of Water‘ geht es jedoch nur um den Wunsch, dass die Dinge einfacher wären. Wenn wir aus Wasser wären, bestünden wir beide aus der gleichen Substanz; wir können sozusagen einfach miteinander verschmelzen und die Dinge wären nicht mehr so kompliziert oder schmerzhaft.“/br> „What About Love“/br> „Ich weiß nicht mehr, wann genau ich ‚What About Love‘ geschrieben habe, aber danach habe ich von nichts anderem mehr gesprochen. Mein Management meinte: ‚Wir haben‘s kapiert, du magst den Song.‘ Und ich entgegnete: ‚Jungs, ihr versteht gar nichts, dieser Song ist fantastisch!‘ Ich habe keinen Favoriten unter allen meinen Songs, aber etwas an diesem fühlte sich so an, als würde es mein Leben verändern. Ich habe mir in den letzten paar Jahren viel Gospelmusik gehört und melodisch gesehen fühlt er sich einfach rund an. Es fühlt sich an, als wäre er über genau die Sache geschrieben worden, um die es auf meinem Album geht: den Kreislauf des Lebens. Er hat eine erwachsene Perspektive: ‚Ich gehöre niemandem und du gehörst jemand anderem.‘ Gleichzeitig stellt er jedoch diese vollkommen unschuldige Frage: ‚Aber was ist mit der Liebe?‘ Es spielt keine Rolle, dass es sich um eine unrealistische Situation handelt … was ist mit der Liebe? Liebe findet einen Weg!“

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