Highway 61 Revisited

Highway 61 Revisited

„I need a dump truck, mama, to unload my head“ („Ich brauche einen Müllwagen, Mama, um meinen Kopf zu entleeren“), gröhlt Bob Dylan gegen Mitte seines offenbarenden Albums von 1965. Und Dylan – zu diesem Zeitpunkt der inoffizielle Jugendpoet und die höhnische Stimme der aufkommenden Gegenkultur – hatte eine Menge im Kopf. Als er im Mai 1965 von einer halsbrecherischen Großbritannientournee zurückkehrte, war er erschöpft, denn er hatte in nur drei Jahren fünf Alben veröffentlicht. Hatte er nichts mehr zu sagen oder keinen Antrieb mehr, es auszusprechen? In diesen neun Songs rechnet Dylan mit so ziemlich allem ab: der Grausamkeit der Welt in „Just Like Tom Thumb’s Blues“, der Oberflächlichkeit der High Society in „Ballad of a Thin Man“, den Wirrungen des Herzens in „It Takes a Lot to Laugh, It Takes a Train to Cry“. Während der Krieg eskalierte, das Land in Aufruhr war und Dylan mit seinem neuen Status kämpfte, waren dies die Bilder eines überhitzten Geistes, der das Drama der Menschheit in Liedern ausdrückte. Das gab dem Publikum etwas, woran es sich festhalten konnte, während sich die Sprache und die Landschaft des Rock in Echtzeit veränderten, was auf – und wegen –„Highway 61 Revisited“ geschah.

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