Es gibt wohl keine:n Komponist:innen, der:die für die Entwicklung von Benjamin Brittens Werk so wichtig war wie Frank Bridge: Ab 1928 nahm Britten bei dem deutlich älteren Bridge Kompositionsstunden, sein Wissen um die Spätromantik, aber auch um moderne musikalische Ansätze dürfte dieser Schule zu verdanken sein. Und: Beide besaßen sie einst die Giussani-Bratsche, die Hélène Clément auf diesem Album spielt. Und wie sie das tut! Die Französin begegnet dem 1843 gefertigten Instrument mit einer Souveränität, die bemerkenswert ist. Von Britten hören wir das umfangreichste Werk „Lachrymae“, das aus einer Reihe von nachdenklichen Variationen über ein Thema von John Dowland besteht, und „Elegy“, in dem sich die Klasse des Instruments zeigt, wenn ihr lebhafter, resonanzreicher Klang von Cléments Pizzikatos herausgefordert wird. Die mitreißende Interpretation von Bridges „Three Songs“ durch die Mezzosopranistin Sarah Connolly ist ein weiterer Höhepunkt, ebenso wie die tiefe Traurigkeit, die Clément in „There Is a Willow Grows aslant a Brook“, einem weiteren Werk von Bridge, findet.
Im Spotlight
- Roderick Williams, Sophie Bevan, James Gilchrist & Coull Quartet
- Lucy Crowe, Claire Barnett-Jones, Marcus Farnsworth, Iain Burnside, Catrin Finch & Timothy Ridout
- Ossian Huskinson & Matthew Fletcher
- Kitty Whately & Joseph Middleton
- Ian Bostridge & Lars Vogt
- Sir Simon Rattle & London Symphony Orchestra