Während der langen, untätigen Monate der Pandemie verbrachte Gwen Stefani mehr Zeit als sonst auf der Ranch ihres jetzigen Ehemanns Blake Shelton. „Während der COVID-Zeit waren wir so oft dort, dass wir tatsächlich die Jahreszeiten miterleben konnten“, erzählt sie Zane Lowe von Apple Music. „Wir entdeckten die Wildblumen und alle möglichen Dinge, die es in Oklahoma gab und die wir noch nie zuvor gesehen hatten.“ Sie hatten in diesem Jahr Hunderte von Schwertlilien auf der Ranch gefunden. Sie zu verpflanzen, war ein Projekt, für das die Sängerin normalerweise keine Zeit gehabt hätte – aber so konnte sich die ganze Familie gemeinsam darum kümmern. Schon seit Jahren war die Pop-Rock-Queen erpicht darauf, neue Musik zu schreiben. Allerdings war es ihr bisher nicht gelungen, einen Sound zu finden, der zu ihrer aktuellen Situation passte. Dann kam „Purple Irises“, ein süßes Pop-Country-Duett mit Shelton, in dem sie ihre Unsicherheiten ablegt und uneingeschränkt auf Liebe setzt. Die Saat für „Bouquet“, Stefanis fünftes Soloalbum, war gelegt. Während sie das warme und unverschämt verliebte „Bouquet“ aufnahm, erinnerte sich Stefani an die Musik, mit der sie in den 1970er-Jahren aufwuchs. „Ich stelle mir immer vor, wie ich hinten im Kombi sitze und meine Eltern zur Kirche fahren, und ich erinnere mich an den großartigen Softrock, der lief“, sagt sie. „Alles von Hall & Oates über Chicago bis zu Fleetwood Mac.“ Die Gartensymbolik ist allgegenwärtig: Tränen von vergangenem Herzschmerz bewässern den Boden und bringen Felder spät blühender Blumen hervor. Trotz des Cowboyhuts, den die Sängerin auf dem Cover trägt, ist es kein Country-Album im eigentlichen Sinne, aber es gibt einige Anspielungen auf das Leben auf der Ranch. So singt sie im Titeltrack „I drive you crazy, you drive the truck“ („Ich mache dich verrückt, du fährst den Truck“). Und in „Marigolds“ erinnert sie sich daran, wie sie sich wie ein Cowgirl anzog, um Sheltons Aufmerksamkeit bei ihrem ersten Treffen auf sich zu ziehen. Es ist fast drei Jahrzehnte her, dass ihre Band No Doubt mit ihrem dritten Album „Tragic Kingdom“ bekannt wurde, aber der Prozess des Schreibens von „Bouquet“ brachte Stefani zurück zu diesem Gefühl, den Mut aufzubringen, ihre eigene Stimme zu finden. Natürlich hat sie dafür eine Blumenmetapher parat. „Jedes Mal, wenn man einen Samen pflanzt, hat man diese Hoffnung, aber man weiß nicht, ob er keimen wird“, sagte sie. „Man hat nicht wirklich die Kontrolle. Man kann nur alles tun, um zu helfen.“
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