Black Panther: Wakanda Forever (Original Score)

Black Panther: Wakanda Forever (Original Score)

Als Ludwig Göransson die Filmmusik für „Black Panther“ seines langjährigen Kollegen Ryan Coogler komponierte, begab er sich zunächst auf die Suche nach den Klängen Wakandas. Dafür verbrachte er Zeit mit einheimischen Musiker:innen im Senegal und studierte die Instrumente, Rhythmen und Nuancen der lokalen Musiktraditionen. „Ich merkte schon am Anfang unserer Zusammenarbeit, dass Ryans Geschichten und Charaktere, die er in seine Geschichten einbringt, so lebendig sind“, sagt Göransson gegenüber Apple Music. „Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass seine Erzählungen in der Musik genauso dargestellt werden.“ Nach seiner Reise hat er einen vielfältigen Mix aus afrikanischen Instrumenten – darunter die Talking Drum, das Markenzeichen von Chadwick Bosemans König T’Challa – zu einer Filmmusik verwoben, die auch klassische Elemente und Hip-Hop-Einflüsse enthält. Göransson erhielt für seine herausragenden Leistungen einen Oscar und einen GRAMMY. Boseman verstarb an Darmkrebs, dadurch waren Göransson und der Rest der Besetzung und der Crew gezwungen, sich für eine Fortsetzung neu zu orientieren. Für den Komponisten bedeutete das, dass er noch sensibler mit dem musikalischen Werkzeugkasten umgehen musste, den er sorgfältig zusammengestellt hatte. „Die Talking Drum zum Beispiel und all diese Instrumente und Themen haben so viel Bedeutung“, erklärt er. „Nach Chadwicks tragischem Tod dachte ich mir: ‚Ich weiß nicht, was ich aus dem ersten Film verwenden kann, weil alles so viel mit ihm zu tun hat. Wann immer wir etwas aus dem ersten Film verwenden, tun wir das mit viel Bedacht, denn alles muss sich einfach richtig anfühlen.“ Manchmal klingen die düsteren Streicher und disharmonischen Abfolgen wie ein Requiem, während die Phasen der Trauer – Verleugnung, Wut, Akzeptanz und mehr – durch Chöre, bebende Beats und das vielfältige Instrumentarium, das Göransson gesammelt hat, zum Ausdruck gebracht werden. Nachdem für „Black Panther: Wakanda Forever“ neue Charaktere eingeführt wurden, hatte er noch mehr zu erforschen und in den Soundtrack einzubauen, der auf vier Kontinenten mit 40 verschiedenen Künstler:innen aufgenommen wurde. Der Antagonist des Films, König Namor, ist der Anführer eines unterirdischen Königreichs, das sich von aztekischen Manuskripten inspirieren lässt. Das bedeutete, dass Göransson die musikalische Welt von Wakanda auffrischen musste, und gleichzeitig für Namors Talokan eine aufbaute. Er ging nach Mexiko und suchte in Mexiko-Stadt und Mérida nach Expertinnen und Musiker:innen, die im Bereich der indigenen Sprachen und Musiktraditionen bewandert sind. Während T’Challa die sprechende Trommel hat, ist Namors Thema ein altes Maya-Instrument. „Mir wurde schnell klar, dass diese Musik in dieser Kultur gewaltsam ausgelöscht wurde“, sagt er. „Ich habe mich mit einem fantastischen Musikarchäologen zusammengetan, der versucht hat, die Musik der Maya zu rekonstruieren. Sie haben einen Kodex entdeckt, auf dem vier Leute auf Schildkrötenpanzern spielten und drei Leute hinter ihnen auf Hörnern. Also haben wir versucht, uns vorzustellen, wie der Klang wohl war.“ Außerdem gibt es eine Instrumentalversion von „Lift Me Up“, der Single von Rihanna aus dem Soundtrack des Films, die als transkontinentales Bindeglied der Musik dient. „Da ist das Klavier, das aus der westlichen oder europäischen Kultur stammt“, sagt er. „E gibt Instrumente wie die Kora, eine afrikanische Gitarre. Ein paar Sekunden später hörst du mexikanische Gitarren, eine mexikanische Harfe, Gitarre und das Guitarrón. Und dann singt auch noch Rihanna dazu. Es fühlt sich wie eine Einheit an.“ Göranssons Recherchen führten ihn auch zurück über den Atlantik nach Lagos in Nigeria, wo er und Coogler den Umfang der westafrikanischen Musik im Film weiter ausbauten. Göransson beschäftigte sich mit traditionellen nigerianischen Instrumenten, dem Amapiano und Afrobeats, während er seine Tage mit den Musiker:innen des Films und seine Nächte mit dem nigerianischen Superstar Tems und anderen Künstler:innen verbrachte. „Die einzige Möglichkeit, die musikalische Reise in die Geschichte einzubauen, ist, selbst dorthin zu gehen“, sagt er. „Ich würde niemals diese Künstler:innen in die Studios in L.A. kommen lassen und sagen: ‚Lasst uns einen Song für diese oder jene Geschichte machen‘, sondern nach Lagos gehen und uns in ihre Umgebung und ihre Wahrheit hineinversetzen. Und ich glaube, das war der Schlüssel und das, was diese Musik so besonders und so wahrhaftig macht.“

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