Auf ihrem sechsten Studioalbum setzen Coldplay weniger auf die von „Viva la Vida or Death and All His Friends“ (2008) und „Mylo Xyloto“ gewohnte explosive Energie, sondern liefern eine selbstreflektierende, bittersüße Meditation über Liebe und Verlust ab, die genauso geheimnisvoll klingt, wie es der Titel „Ghost Stories“ andeutet. Das Talent der Band für mitreißende Melodien ist auf dem gesamten Album spürbar und zeigt sich besonders im unwiderstehlichen „Magic“. Doch abgesehen vom pulsierenden, EDM-inspirierten „A Sky Full of Stars“ findet sich auf dem Longplayer wenig Hymnenhaftes und Soundgewaltiges, für das die Arena-Rockband bekannt ist. Stattdessen schwebt die Falsettstimme von Chris Martin geradezu über elektronisch angehauchten Ambient-Strukturen (wie im Opener „Midnight“) oder wird nur dezent von akustischen Instrumenten begleitet („Oceans“, „O“). Wenn der letzte Titel mit einer melancholischen Chorhymne verklingt, bringt „Ghost Stories“ die expressive Kraft des Understatements eindrucksvoll zur Geltung.
- OneRepublic
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