Poster Girl

Poster Girl

„Das ist wie ein Neuanfang für mich“, erzählt Zara Larsson Apple Music über ihr drittes Album „Poster Girl“. Vier Jahre nach Veröffentlichung von „So Good“ (2017) – dem unglaublich erfolgreichen Zweitling der schwedischen Sängerin – ist es nun eine gehörige Ladung Disco-Pop, mit der sie sich dazu aufmacht, in 2021 für mehr Stimmung zu sorgen. Doch warum dafür wieder alles auf null setzen? „Nach ‚So Good‘ habe ich eine Menge Druck gespürt und wollte die Dinge noch besser machen. Das kann einen ziemlich ausbremsen“, sagt sie und erklärt: „Nach so langer Zeit ist es ziemlich schwierig, weiter auf dieser Erfolgswelle zu reiten. Daher der Schnitt.“ Vermeintlich fröhliche und zum Tanz animierende Tracks wie „Ruin My Life“ oder „Right Here“ gründen tatsächlich auf äußerst melancholischen Lyrics in der Tradition von ABBA und Robyn, den schwedischen Spezialisten für Herzschmerz-Banger schlechthin. „Mein liebstes Genre“, sagt Larsson und fügt hinzu: „Ich bin mit diesen Künstlern aufgewachsen, doch erst im vergangenen Jahr habe ich mich einmal hingesetzt, um mich den Produktionen und Lyrics ganz aufmerksam zu widmen. Einfach überwältigend, wie zeitlos ABBAs Melodien geblieben sind.“ Lass dich an dieser Stelle von Zara Larsson Track für Track in die Welt von „Poster Girl“ entführen.Love Me Land„Den Song haben wir als letztes aufgenommen, einen Tag vorm Pandemie-Lockdown in L.A. Ich saß mit [den US-amerikanischen Songwritern] Julia Michaels, Justin Tranter und Jason Gill zusammen und hab ihnen pausenlos von meinem neuen Freund erzählt. Ich wollte einen frechen, spaßigen Song machen, der im Club funktioniert, aber zugleich eine Menge Gefühl mitbringt. Ich glaube, dass wir diesbezüglich die perfekte Balance gefunden haben.“Talk About Love (feat. Young Thug)„Als ich den Song hörte, wusste ich sofort, dass ihm ein Feature das gewisse Etwas geben würde. Eigentlich dachten wir an einen Country-Artist und sind richtig viele Namen durchgegangen, bis irgendwann jemand Young Thug vorschlug, wovon ich gleich angetan war. Das Tolle an Pop ist das breite Spektrum, in dem du dich bewegen kannst. Du kannst ständig neue Vibes oder Sounds austesten, ohne dabei an Glaubwürdigkeit einzubüßen.“Need Someone„Ich liebe die Botschaft des Songs: Ich brauche niemanden, doch ich will dich. Wie Cher schon sagte: ‚Männer sind keine Notwendigkeit, sondern ein Luxus, wie ein Dessert.‘ Sie schmecken köstlich und es ist schön, sie zu haben, aber überlebenswichtig sind sie nicht. Bei diesem Song willst du nur noch die Fenster runterkurbeln, dem Sonnenuntergang in Malibu entgegenblicken und richtig aufdrehen.“Right Here„Meine Freunde finden, dass die Zeile ‚Why can’t you look at me, you keep your eyes on the screen‘ von mir handeln sollte, da ich immer an meinem Handy hänge und mich nie so richtig an Konversationen beteilige, was ziemlich traurig ist. Im Song geht es um eine Person, die einer anderen nicht die Liebe und Aufmerksamkeit zuteil werden lässt, die sie verdient. Mit dem Kopf ist sie ganz woanders, und du denkst dir: ‚Hallo?‘ Es bricht einem das Herz, wenn man weiß, dass jemand zwar in der Nähe, aber nie wirklich anwesend ist. Ich glaube, dass es vielen Menschen so geht.“WOW„Den Song hat [der US-amerikanische Produzent und DJ] Marshmello produziert. Anfangs hat es richtig Spaß gemacht, doch ab einem gewissen Punkt hatte ich das Gefühl, dass der Sound nicht zum Album passt. In den USA wurde er dann für eine Werbung der Citibank verwendet und die Menschen haben ihn wie verrückt über Shazam getrackt. Schon witzig, wie das mit der Musik läuft. Die Menschen fingen anderthalb Jahre nach Veröffentlichung an, den Song zu lieben. Du weißt nie, was passiert.“Poster Girl„Obwohl es wie ein süßes Liebeslied klingt – in dem es vermeintlich darum geht, nicht gerade für seine Gefühlsausbrüche bekannt zu sein, diese jedoch der Person, die man liebt, ununterbrochen zeigen zu wollen –, habe ich es über Gras geschrieben. Wir waren in L.A., und Justin [Tranter] sagte: ‚Du rauchst so viel. Darüber solltest du schreiben.‘ Daraus ist die Zeile ‚Holy smokes, I’m not the poster girl for feelings but with you I can’t stop‘ entstanden.“I Need Love„Dieser Song wurde von [der britischen Songwriterin] KAMILLE geschrieben, die auch bei ‚Look What You’ve Done‘ mit mir zusammengearbeitet hat. Wir brauchten ihr nur eine Melodie vorzuspielen, bis sie meinte: ‚Wie wär’s mit bla bla bla.‘ Und ehe du dich versiehst, hast du eine ganze Strophe. So macht sie das jeden Tag.“Look What You’ve Done„Als ich ins Studio kam, hatten [der britische Produzent und Songwriter] Steve Mac und KAMILLE schon an diesem Song gearbeitet. Die ‚And now they’re playing our favourite song‘-Stelle und die Melodie für den Refrain waren bereits fertig. Ich fragte die beiden: ‚Wie wäre es, wenn wir daraus eine Strophe machen und für den Refrain etwas anderes nehmen?‘ Für mich klang es nach einem typischen ABBA-Song, was ich großartig fand.“Ruin My Life„Den Track habe ich schon [2018] als Single veröffentlicht, weil ich dachte, dass ich mein Album unmittelbar danach rausbringen würde, weshalb es sich auch immer noch wie ein Teil davon anfühlt. Hin und wieder tun die Menschen so, als würde ich solche Songs löschen, doch sie sind immer irgendwo da draußen.“Stick With You„Diesen Song habe ich für eine Freundin geschrieben, die einen unausstehlichen Typen gedatet hat. Wenn du mit rosaroter Brille unterwegs bist, kann niemand anderes deine Gefühle nachempfinden. Glücklicherweise hat sie meine Meinung dann jedoch irgendwann geteilt und sich von dem Kerl getrennt. In aller Regel haben deine Freunde halt Recht.“FFF„‚FFF‘ steht für ‚falling for a friend‘ [dt.: sich in einen Freund verlieben]. Ich hatte den Song in derselben Woche wie ‚Love Me Land‘ geschrieben. Zu dieser Zeit habe ich mich total in einen Jungen verknallt, der davor schon sehr lange zu meinem Freundeskreis gezählt hatte. Wenn du dich in einen Freund verliebst, steht so viel auf dem Spiel. Über diese Erfahrung wollte ich schreiben.“What Happens Here„Ein Song, in dem so viel weibliches Empowerment steckt. Ich erinnere mich noch, wie mein Freund aus Schulzeiten nach unserem ersten Mal zu mir meinte: ‚Ich werd’s nicht rumerzählen, weil ich nicht möchte, dass die anderen dich für ein Flittchen halten.‘ Das hat mich so verwirrt, weil ich dachte: ‚Wären wir dann nicht beide Flittchen?‘ Ich war noch ziemlich naiv in Sachen Feminismus oder Slut-Shaming. Mädels werden für etwas völlig Normales verurteilt: Sex. Daher wollte ich einen Song schreiben, bei dem rüberkommt, dass mir solche Meinungen scheißegal sind – denn das sind sie.“

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