Half Written Story - EP

Half Written Story - EP

„Von Zeit zu Zeit erlebe ich, wie sich ein Kreis schließt und ein Abschnitt meiner Karriere sich mit einem anderen verbindet“, erzählt Hailee Steinfeld im Interview mit Apple Music. Das Schreiben von „Half Written Story“, der ersten von zwei zusammenhängenden EPs, war ein solcher Moment. Die Schauspielerin und Popsängerin hatte gerade die Dreharbeiten zur ersten Staffel von „Dickinson“ beendet – im Apple Original auf Apple TV+ spielt sie die Dichterin Emily Dickinson –, als sie mit der Arbeit an neuen Songs begann und im Studio den Einfluss ihrer Figur spürte. „Ich machte gerade privat und beruflich sehr viel durch und konnte die ganze Last auf meinen Schultern spüren“, erklärt sie. „Aber diese Rolle hat meine kreative Arbeitsweise verändert. Dickinson war unter anderem auch deswegen so brillant, weil sie einfach über alles geschrieben hat, unabhängig davon, ob es verboten war – und das war es, was sie erfüllte. Ich fühlte mich davon so inspiriert, als ich ins Studio ging, dass ich mir vornahm, schonungslos offen und transparent zu sein.“„Half Written Story“ ist genau das. Als Verarbeitung der aufreibenden und sehr öffentlichen Trennung von Sänger Niall Horan ist die EP von einem rauen Ton und ausdrucksstarken Lyrics geprägt – die Art von Trennungsmusik, die jedem aus der Seele spricht, der so etwas ebenfalls durchgemacht hat. Am beeindruckendsten ist, dass Steinfeld sich weigert, ihren Schmerz zurückzuhalten. In „Man Up“ unterlegt Co-Produzent D’Mile den wenig subtilen Refrain mit dem Sound von weinenden Babys und in „Wrong Direction“ prangert sie den Charakter und das Fehlverhalten ihres Ex-Freundes schonungslos an. So singt sie: „Lookin’ back, I probably should have known. But I just wanted to believe that you were out sleepin’ alone.“ Erfahre hier die Geschichten hinter den fünf bewegenden Tracks.I Love You’s„Ich würde ‚I Love You’s‘ als Grundthese dieses Projektes betrachten. Als ich mich verloren, verwirrt, traurig, frustriert und wütend fühle, all jene Emotionen, die mit einer Trennung einhergehen, wurde mir klar, dass ich Zeit für mich allein brauchte – ohne die Ablenkungen einer weiteren Beziehung. Zum ersten Mal wurde mir klar, dass ich mich ganz auf mich konzentrieren musste, damit die Wunden heilen können. Es gab Teile von mir, die einfach fehlten. Ich sah in den Spiegel und erkannte mich nicht wieder. Es machte mich wahnsinnig, dass ich an diesem Punkt angelangt war. Ich denke, am Ende sagte ich mir: ‚Keine weiteren Liebesschwüre!‘ Nicht noch mehr von diesem Mist, bis es mir wieder gut geht. Als ich den Song schließlich mit dem Sample hörte [von ‚No More I Love You’s‘, dem Annie Lennox-Hit von 1995], war ich überwältigt.“Your Name Hurts„Wenn man sich überlegt, sich ein bestimmtes Auto zu kaufen, sieht man immer genau dieses eine Auto, als wäre es überall. Und man fragt sich: ‚War das schon immer so oder ist es nur so, weil es eben das Auto ist, auf das ich ein Auge geworfen habe?‘ Mit Trennungen kann es sich ähnlich verhalten. Plötzlich taucht diese Person überall auf, auch an den unglaublichsten Orten – als würdest du es herausfordern, obwohl du es gleichzeitig unbedingt vermeiden möchtest. Ich wollte einen Song darüber schreiben, wie der Name einer Person zunächst das Wort ist, das dich innerlich zum Leuchten bringt und dein Herz einen Schlag aussetzen lässt, wenn du es auf deinem Handy siehst, und das einem das albernste Grinsen aufs Gesicht zaubert – und wie es dann plötzlich Übelkeit erzeugt. Es quält einen, es schmerzt. Es trifft einen anders. Dieser Song handelt davon, dass dich so etwas Simples plötzlich angreifen kann und nie wieder dasselbe ist.“End This (L.O.V.E.)„Ich war darauf versessen, ein Akronym zu finden, das überraschend ist. Von Bea Miller gibt es einen Song namens ‚S.L.U.T.‘, was für ‚sweet little unforgettable thing‘ steht. Ich liebe das, diese Umkehrung einer Bedeutung. Ich kam nicht viel weiter als zum Wort ‚love‘, aber dann dachte ich: Wie wäre es, wenn es für alles verwendet wird, wofür Liebe nicht steht? Als wir damit begannen, Riffs auszuprobieren, die wie ‚L.O.V.E.‘ klingen könnten, verfielen wir recht schnell in die Melodie von ‚L-O-V-E‘ [ursprünglich 1965 von Nat ‚King‘ Cole aufgenommen], was wir dann weiterführten. Ich liebe es, in einer tieferen Tonlage zu singen.“Man UpDiese beiden Wörter ergaben sich aus einem Gespräch mit meinem Dad. Ich befand mich an der Ostküste und er war mit meiner Familie an der Westküste, als ich die Trennung durchmachte. Er hat immer einen guten Rat für mich, also rief ich ihn an, um darüber zu sprechen. Einmal ging es angesichts meiner Situation hin und her, nach dem Motto: Immer wenn ich dachte, dass meine Beziehung nicht noch absurder werden könnte, setzte dieser Typ noch einen drauf. An einem Punkt sagte mein Dad einfach: ‚This kid’s got to man up.‘ Diese Redewendung kann natürlich je nach Situation unterschiedlich interpretiert werden, aber dieser Song folgt mit ‚werde erwachsen‘ der allgemeinen Bedeutung. Übernimm Verantwortung. Steh zu deinen Fehlern. Verhalte dich wie ein Erwachsener. Ich muss sagen, dass ich beim Aufnehmen dieses Songs unglaublich viel Spaß hatte – vor allem als wir mit dem Experimentieren anfingen, beim Autotuning der Babys im Hintergrund und so. Dies ist ein spaßiger Song, der für die Zeit nach der Trennung steht, in der man noch etwas angefressen ist, aber doch sein Selbstvertrauen zurückgewinnt und seine innere Einstellung spürt.Wrong Direction„Diesen Song liebe ich so sehr, weil ich denke, dass ich einen Song geschrieben habe, der genau so klingt, wie ich mich gefühlt habe. Es war gleichermaßen leicht wie schwierig, ihn zu schreiben. Ich wusste, was ich sagen wollte, aber als ich es dann ausdrückte, fühlte es sich seltsam und schwierig an. Es war eine merkwürdige Session. Ich ging ständig auf und ab, musste den Raum verlassen und kam wieder zurück. Und noch mal: Ich denke, dass ich die Realität nicht akzeptieren konnte. Aber ich war mit tollen Leuten zusammen, die ich sehr mag und mit denen ich an diesem Punkt schon viel Zeit verbracht hatte. Sie hielten mich in der Spur und holten zu jenem Zeitpunkt das Beste aus mir heraus. Es ist verrückt – ich hatte diesen Song am Neujahrstag veröffentlicht und performte ihn erst einige Monate später zum ersten Mal live in einer Late-Night-Show [The Late Show mit Stephen Colbert]. Man sollte meinen, dass genug Zeit verstrichen sei, so dass er mich nicht mehr so berührt hätte, doch beim Performen fühlte ich mich, als hätte es mir den Atem verschlagen. Solch einen Moment hatte ich niemals zuvor erlebt. Den Song dort das erste Mal zu singen fühlte sich an, als würde sich all mein Innerstes in der Mitte des Raumes befinden.“

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