Wie für viele Menschen war das pandemische Weihnachten 2020 auch für Leona Lewis ein unvergessliches Erlebnis – allerdings aus den falschen Gründen. „Es war wirklich furchtbar“, sagt sie gegenüber Apple Music. „Ich war getrennt von meiner Familie und hatte sie ein Jahr lang nicht gesehen. Ich fühlte mich sehr isoliert. Es war im Grunde das schlimmste Weihnachten aller Zeiten.“ Doch diese Erfahrung veranlasste sie, etwas zu tun, was sie schon seit Jahren vorhatte: Sie besann sich auf ihr Weihnachtsalbum „Christmas, With Love“ aus dem Jahr 2013, auf dem sie einen großen Weihnachtshit („One More Sleep“) hatte und kultige Weihnachtslieder wie „White Christmas“ – im Stil von Otis Redding – und „Winter Wonderland“ coverte. „Ich wollte kein komplett neues Album aufnehmen, weil ich dieses Album und das, was es für mich darstellt, sehr liebe“, sagt Lewis. „Aber nach dem, was letztes Weihnachten passiert ist, dachte ich mir: ‚Ich muss das machen, weil ich die ganze Zeit so niedergeschlagen war.‘ Ich möchte, dass dieses Album den Leuten nach einem sehr schwierigen Jahr etwas Trost spendet.“„Christmas, With Love Always“ enthält die zehn Titel des Originalalbums sowie zwei neue Nummern. Dazu gehören „Kiss Me It’s Christmas“, ein romantisches Duett mit Ne-Yo, sowie eine mitreißende Coverversion von „If I Can’t Have You“ – dem Bee Gees-Song aus dem Jahr 1977, der auch von Yvonne Elliman gesungen wurde und der die unglaubliche Stimme zeigt, mit der Lewis fast genau 15 Jahre vor der Veröffentlichung dieses Albums berühmt geworden war. „Der Song erinnerte mich an eine längst vergangene Zeit, als ich mich von einer Person getrennt hatte, in die ich total verliebt war und ich mein erstes Weihnachten ohne sie erlebte“, sagt Lewis. „Der Song fasst dieses ganze Gefühl für mich zusammen, wie einsam ich mich an Weihnachten fühlte. Er sollte eine Reflexion über alles sein, denn Weihnachten ist alles. Es ist das Leben, die Liebe, der Schmerz, die Traurigkeit, das Glück, die Freude, der Frieden, die Beunruhigung. Es ist nicht nur eine Sache.“Heute sind Stücke wie „One More Sleep“ in Großbritannien ein fester Bestandteil des Weihnachtsfestes, doch 2013 war die Veröffentlichung von Festtagsmusik schon ein ziemliches Risiko. „Es war ein bisschen entmutigend, weil moderne Künstler:innen so etwas nicht wirklich gemacht haben“, sagt Lewis. „Aber ich wusste, dass ich das irgendwann einmal ausprobieren wollte, also haben wir einfach gesagt: ‚Lasst es uns tun. Lasst uns ein vom Motown-Sound inspiriertes Album herausbringen. Versuchen wir, es so authentisch wie möglich zu machen. Lasst uns Spaß dabei haben.‘ Es fühlte sich für mich zu diesem Zeitpunkt einfach richtig an.“ Jetzt, all die Jahre später, ist ihr sehr bewusst, dass die Musik, die sie damals kreiert hat, heute den Soundtrack zu den Weihnachtsfesten anderer Menschen bildet, so wie ihre Lieblingskünstler:innen – darunter Mariah Carey, Whitney Houston und Stevie Wonder – den Soundtrack in ihrer Jugend lieferten. „Für mich als Kind war Weihnachten eine so schöne Zeit im Jahr, umgeben von viel Liebe“, sagt sie. „Wenn ein Song von mir auch Teil des Weihnachtsfestes anderer Menschen wird, ist das sehr cool. Diese Musik bleibt dann wirklich lebendig.“