069

069

Frankfurt am Main ist und bleibt ein besonderes Pflaster. Ein Ort, an dem sich arm und reich so offensichtlich nah sind wie nirgendwo anders in Deutschland. Eine Stadt, in der Träume zerplatzen, in der viele auf der Strecke bleiben. Die faszinierende Düsternis, die diese Stadt prägt, hat auch die Rap-Musik aus FFM und Umgebung stets bestimmt. Das gilt selbstverständlich auch für die von Vega, der zwar außerhalb der Stadt aufwuchs, aber dennoch bereits seit 2009 die Fahne für Frankfurt schwenkt. Seine einzigartige Perspektive auf die Stadt machte stets aus, dass er seine Erfahrungen auf den Straßen unterhalb der Bankentürme mit einem melancholischen Blick auf die Welt und widerspenstiger Eintacht-Ultra-Attitüde zu verbinden wusste. Auf seinem siebten Album hat sich daran nichts geändert. Schon der Titel verdeutlicht: Hier geht’s um „069“ – um nicht weniger, nicht mehr. Das Leben dort ist, fragt man Vega, von Dope, Bargeld, Knarren, Verrat und Ausweglosigkeit bestimmt. Dementsprechend düster ist auch das Soundbild des Albums. Ebenso ist es nicht unbedingt Vegas Anliegen, mit den Errungenschaften seiner mittlerweile langen, erfolgreichen Karriere als Underdog zu prahlen – vielmehr zeichnet er, wie schon auf früheren Platten, in vielen Grautönen die Welt, wie er sie sieht. Noch mehr Grau ins Grau bringen zudem die hervorragend ausgewählten Feature-Gäste wie Samra und 069-König Haftbefehl, die sich ähnlich wie Vega ebenfalls bestens auskennen mit den düsteren Flecken des Straßenlebens. Und so bleibt dieses Album von vorne bis hinten ein schwermütiges Hörerlebnis, das mal auf das große Ganze blickt und dann wiederum Blicke hinter die Fenstervorhänge der Bewohner dieser Stadt wirft – wie zum Beispiel in „Am Boden bleiben“, auf dem Vega gemeinsam mit seinen langjährigen Rap-Kollegen Montez und Casper von verlorenen Träumen erzählt.

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