Paul Hillier

In seiner 50-jährigen Karriere als Dirigent und Bariton hat Paul Hillier bei seinen Erkundungen alter und zeitgenössischer Musik immer wieder Grenzen überschritten. Der 1949 im englischen Dorchester geborene Künstler war 1974 Gründungsmitglied des Hilliard Ensembles, dessen Repertoire über die Jahrhunderte hinweg von der Polyfonie Pérotins bis zum heiligen Minimalismus von Arvo Pärt reichte. 1990 verließ er das Hilliard Ensemble und gründete eine neue Gruppe, Theatre of Voices, die immer noch mit einem Fuß in der Musik des Mittelalters und der Renaissance steht, sich aber stärker auf zeitgenössische Werke konzentriert. Dazu zählen bemerkenswerte Aufnahmen von Karlheinz Stockhausens „Stimmung“, David Langs „The Little Match Girl Passion“ und Filmsoundtracks mit Jóhann Jóhannsson. Seit 2003 lebt er in Kopenhagen, wo er künstlerischer Leiter der Vokalgruppe Ars Nova ist, die weiterhin ein breites Repertoire aufführt, sich aber auf zeitgenössische Musik aus dem Baltikum spezialisiert hat. Außerdem ist er künstlerischer Leiter des Estonian Philharmonic Chamber Choir und des Chamber Choir Ireland.