Lulu

Lulu

„Lulu“ ist die Geschichte einer jungen Frau, die schon so einiges erlebt hat. Ursprünglich vom Avantgarde-Regisseur Robert Wilson für ein Berliner Theater konzipiert, ist „Lulu“ das Produkt einer hochinteressanten Zusammenarbeit zwischen zwei ausgesprochenen Ikonoklasten – Lou Reed und Metallica. Das Werk präsentiert sich allerdings eher als Lou Reed-Album: Die Texte werden größtenteils von ihm erzählt oder gesungen, James Hetfield von Metallica steuert die Backing Vocals bei und springt nur gelegentlich als Leadsänger ein. Wovon die Gemeinschaftsproduktion tatsächlich profitiert, ist die Tatsache, dass Reed die beste Backing-Band seit Jahren hinter sich hat. Metallica serviert sein Material und garniert das Ganze mit würzigen Häppchen, sodass die Produktion in für die Band ungewöhnlich kurzer Zeit aufgenommen werden konnte. „Iced Honey“ ist das zugänglichste Stück des Albums. „Cheat on Me“, „Dragon“ und „Junior Dad“ haben ihre epische Länge verdient. Bewusst empfindsame Momente sind auf maximale Wirkung angelegt, doch es sind gerade die vereinzelt, aber gezielt platzierten musikalischen Hässlichkeiten (in „Little Dog“ gibt Lou Reed sehr überzeugend den verbitterten alten Mann), die das Album zu einem kompromisslosen Erfolg machen. „Lulu“ ist dem Geist von Reeds Ära mit Velvet Underground viel näher als alles, was Metallica bisher produziert hat.

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