Masaaki Suzuki: Polyfonie

Masaaki Suzuki: Polyfonie

„Polyfonie ist nicht nur der horizontale Fluss der Melodien“, erklärt der Dirigent, Organist und Cembalist Masaaki Suzuki gegenüber Apple Music Classical. „Es geht auch um die Tiefe, die durch die vertikalen Schichten entsteht, wie Backsteine, die in historischen europäischen Gebäuden übereinander gesetzt werden. Dadurch entsteht ihre dreidimensionale Schönheit.“ „Die Melodie in jeder Musik, auch wenn es nur eine Stimme ist, ist oft sehr schön“, fährt er fort. „Aber wenn eine weitere Stimme zu dieser musikalischen Textur hinzukommt oder wenn sich eine zweite Stimme mit derselben Melodie hinzugesellt, so als ob sie die erste verfolgt, lässt das mein Herz vor Aufregung schneller schlagen.“ Kein Wunder, dass Suzuki sein ganzes Leben im Herzen der barocken und Alten Musik verbracht hat, von der ein großer Teil auf mehrstimmigen Techniken beruht. Als Dirigent des Bach Collegium Japan hat er einen kompletten Zyklus von Johann Sebastian Bachs Kantaten eingespielt, die zu den herausragenden Beispielen der Polyfonie in vollendeter Technik und Kunstfertigkeit gehören. Suzuki hat natürlich Bach in den Mittelpunkt dieser Playlist gestellt. Doch er blickt auch auf die mittelalterlichen Anfänge der Polyfonie zurück und auf ihre Verwendung im Jazz im 20. Jahrhundert – und auf vieles, was dazwischen liegt: Dazu gehören „Ein Deutsches Requiem“ von Johannes Brahms und Camille Saint-Saëns’ „Orgelsinfonie“. „Ich hoffe, dass die Zuhörenden die vielschichtigen polyfonen Klänge in jedem dieser Stücke entdecken und genießen können“, fügt Suzuki hinzu. „Diese Musik zu hören, hat aufgrund ihrer Komplexität den Effekt, dass die trivialen Dinge, die uns in dieser Welt umgeben, davongespült werden. Sie ist eine Einladung in die architektonische Großartigkeit der ‚Polyfonie‘“.

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