Keith Jarretts klassische Fähigkeiten sind beeindruckend. Er begann seine formale Ausbildung im Alter von drei Jahren und spielt seit den 1960er-Jahren Klavier in großen Jazz-Ensembles. Dazu gesellen sich seine großartigen Solo-Konzerte. Jarrett hat einen angeborenen Sinn für klangliche Ausgewogenheit, was sich zum Beispiel in seiner Interpretation von Georg Friedrich Händels „Cembalosuite in g‑Moll“ und seiner meisterhaften Phrasierung von Wolfgang Amadeus Mozarts 20. Klavierkonzert in d‑Moll zeigt. Es ist nicht schwer, in seinen Versionen von Johann Sebastian Bachs verwobener „Französischer Suite 1 d‑Moll BWV 812“ und Dmitri Schostakowitschs unverwüstlichen „24 Preludes and Fugues, Op. 87“ Anklänge an seine berühmten improvisatorischen Fähigkeiten als Jazzpianist zu erkennen.