Die Lebensgeschichte von Giwar Hajabi liest sich wie ein modernes Märchen. 1982 im kurdischen Sine, einem Ort auf dem Staatsgebiet des Iran, zur Welt gekommen, kam er als kleiner Junge nach Bonn. Seine Eltern sind Akademiker:innen und zudem musikalisch bewandert – so bekam er die Chance, zunächst regelmäßig Konzerten zu besuchen und dann mit neun Jahren Klavierunterricht zu nehmen. Die Musik lernte Giwar allerdings erst so richtig lieben, als er Westcoast-Hip-Hop entdeckte. Schnell beschloss er, selbst Rap-Songs aufzunehmen. Er gab sich den Namen Xatar – das kurdische Wort für Gefahr – und gründete Alles oder Nix Records, sein erstes, aber nicht letztes Hip-Hop-Label. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse: ein Raubüberfall, eine Flucht quer durch die Welt, eine Festnahme im Irak. Erst Jahre später konnte Xatar dort weitermachen, wo er aufgehört hatte – einerseits humorvoll-klassische Rap-Platten aufnehmen und andererseits als Labelchef und Business-Mogul an seinem Status als deutscher Puff Daddy arbeiten. Ob Giwar Hajabi nun Shishabars eröffnet, tiefgekühlte Köfte in deutsche Supermärkte bringt, für seine geschäftlichen Unternehmungen ein ganzes Gebäude mit Studios und Büros anmietet oder am nächsten Album werkelt – irgendetwas Neues gibt es im Hause Xatar immer zu berichten. Dieser charismatische Typ mit der unfassbaren Backstory ist einer der umtriebigsten Hip-Hop-Künstler:innen im Land.