Obwohl Trevor Pinnocks stets mit The English Concert in Verbindung gebracht wird, hat er eine bemerkenswert vielseitige Karriere hinter sich. Neben der Mitbegründung des besagten Ensembles für historische Instrumente im Jahr 1972 lässt er als Klaviersolist, Kammermusiker, Dirigent und Festivaldirektor von sich hören. Er kombiniert Pragmatismus und unerschütterliche Gewissenhaftigkeit, während sich seine Musik durch Integrität, Autorität und – als Solist – durch unaufdringliche Virtuosität auszeichnet. 1946 im englischen Canterbury geboren, genoss er eine fundierte musikalische Ausbildung im Domchor. Später wandte er sich der Orgel und dem Cembalo zu und tourte danach als Continuospieler mit der Academy of St Martin in the Fields. Gleichermaßen beherrscht er das moderne Cembalo-Repertoire von Roberto Gerhard, Frank Martin und Francis Poulenc – ein Beweis für die Neugier und Aufgeschlossenheit, mit der er immer wieder über die Grenzen der Alten Musik hinausschaut. So umfasst seine umfangreiche Diskografie Werke von Gustav Mahler, Alexander von Zemlinsky und Ferruccio Busoni sowie ein breites Spektrum an Barockmusik, darunter Opern und sämtliche Sinfonien von Wolfgang Amadeus Mozart. Als regelmäßiger Gastdirigent – von den Berliner und Wiener Philharmonikern bis hin zu den Boston und Chicago Symphony Orchestras – geht er immer wieder neue Wege und wurde 2022 zum Chefdirigenten des Kioi Hall Chamber Orchestra Tokyo ernannt.