Obwohl sie bei Weitem nicht die erste Dirigentin war, hat Marin Alsop als eine der wenigen Frauen einen Weg eingeschlagen, der bis vor Kurzem fast ausschließlich Männern vorbehalten war. Mit ihrer fröhlichen Ausstrahlung und ihrer medienfreundlichen Persönlichkeit hat sie viel dazu beigetragen, dass Frauen seit mehr als 20 Jahren auf dem Podium eine normale Rolle spielen. Die 1956 in New York City geborene Dirigentin bekleidete zunächst regionale Positionen in den USA, bevor sie Chefdirigentin des Bournemouth Symphony Orchestra (2002–08), Musikdirektorin des Baltimore Symphony Orchestra (2007–21), Chefdirigentin des São Paulo Symphony Orchestra (2012–19) und Chefdirigentin des Radio-Symphonieorchesters Wien (seit 2019) wurde – als erste Frau in diesen Positionen. Im Jahr 2013 war sie auch die erste Dirigentin der Last Night of the Proms. Ursprünglich Geigerin, studierte sie an der Juilliard School, bevor sie eine der letzten Dirigierschüler:innen von Leonard Bernstein wurde. Sie hat sich sehr für das Werk ihres Mentors eingesetzt, indem sie einen Großteil seiner wenig gehörten Orchestermusik wiederentdeckte und weit über seine populären Theaterstücke und Sinfonien hinausging. Ihre anderen Aufnahmen – meist für das Label Naxos – umfassen amerikanische Komponist:innen wie Samuel Barber, Charles Ives, John Adams, John Corigliano und Jennifer Higdon sowie europäisches Repertoire, darunter Sinfonien von Johannes Brahms, Antonín Dvořák und Gustav Mahler.