Jacques Offenbach ist wahrscheinlich am bekanntesten für den rasanten Can-Can oder „Galop infernal“, der seine satirische Operette „Orphée aux enfers“ (Orpheus in der Unterwelt) von 1858 zum Leben erweckt. In den 1860er-Jahren folgten weitere herausragende Stücke, wie „La Belle Hélène“ (1864) und „La Grande-Duchesse de Gérolstein“ (1867). Der deutsch-französische Komponist wurde 1819 in Köln geboren, zog 1833 mit seinem Vater und Bruder nach Paris und wurde mithilfe einer Sondergenehmigung am Pariser Konservatorium aufgenommen. Offenbach komponierte rund hundert komische Opern, in denen er sein Talent unter Beweis stellte, die gesellschaftlichen Sitten und die Musik von Komponist:innen wie Hector Berlioz und Richard Wagner aufs Korn zu nehmen. Dank seines Gespürs für sanfte Melodien, Lebendigkeit und pikanten Witz zogen seine Werke die Bewunderung von Georges Bizet, Claude Debussy und Gioachino Rossini auf sich (der ihn als den Mozart der Champs-Élysées bezeichnete). Die Opern hatten auch internationalen Einfluss, unter anderem auf das Musiktheater von Gilbert & Sullivan in London und Johann Strauss II in Wien. Mit Ambitionen auf eine ernsthafte Oper komponierte Offenbach 1864 die erfolglosen „Die Rheinnixen“, während „Les Contes d’Hoffmann“ („Hoffmanns Erzählungen“), das zum Zeitpunkt seines Todes 1880 unvollendet war, posthum viel Anerkennung fand.