Neuerscheinung

- 25. APR. 2025
- 50 Titel
- Ella and Louis · 1956
- Ella and Louis · 1956
- Louis Armstrong and Friends · 2002
- Porgy and Bess · 1957
- Cheek To Cheek: The Complete Duet Recordings · 1950
- The Very Best of Jazz: 50 Unforgettable Tracks (Remastered) · 1958
- Priceless Jazz 1: Ella Fitzgerald · 1938
- Get Happy! (Bonus Tracks) · 1958
- Ella Fitzgerald Sings the Cole Porter Song Book · 1956
- Ella Sings Gershwin (with Ellis Larkins) · 1951
Richtungsweisende Alben
- Produzent Norman Granz nahm diese beiden einzigartigen US-amerikanischen Talente bereits 1956 („Ella and Louis“) und 1957 („Ella and Louis Again“) für Verve auf, noch bevor er dieses großartige Doppelalbum veröffentlichte. „Porgy And Bess“ entstand nur wenige Monate nach „Ella and Louis Again“ und kurz vor Fitzgeralds Album „Ella Fitzgerald Sings the George and Ira Gershwin Song Book“ (1959) mit Arrangeur und Dirigent Nelson Riddle. Das Album ist eine bedeutende Erweiterung ihres Songbooks bei Verve und bietet neue Einblicke in Gershwins Werk, das eine starke Anziehungskraft auf viele Jazzmusiker ausübte (Im März 1959 veröffentlichten Miles Davis und Gil Evans ihr eigenes, radikal anderes „Porgy and Bess“). Ella und Pops transportieren eine tiefe, emotionale Bindung zu der Geschichte, die Gershwin als seine „Folk Opera“ bezeichnete. Russell Garcias swingende Arrangements für ein großes Ensemble liefern den Rahmen für die so gegensätzlichen, sich aber dennoch perfekt ergänzenden Stimmen.Die Rezeptionsgeschichte von Gershwins ambitioniertem Werk (das 1935, zwei Jahre vor dem Tod des Komponisten mit 38 Jahren, seine Premiere feierte) ist extrem komplex. Das muss es auch sein, wenn sich ein gefeierter weißer Komponist einem Tableau von afroamerikanischem Leben in der so spezifisch afroamerikanischen Sprache des Blues und Jazz widmet. Schwarze Komponisten wie Scott Joplin versuchten schon Jahrzehnte vor Gershwin erfolglos, eine speziell amerikanische „Folk Opera“ zu realisieren. Selbst in den 30er-Jahren wurde „Porgy and Bess“ dafür kritisiert, negative Stereotype zu verfestigen. Armstrong, der oftmals ungerechtfertigt beschuldigt wurde, sich nicht genug gegen Rassismus und für die Bürgerrechte einzusetzen, hatte ebenfalls mit Anschuldigungen zu kämpfen, er würde sich bei der weißen Gesellschaft anbiedern. Ihn in diesem Kontext zu hören, ruft diese Vorwürfe unweigerlich ins Gedächtnis, doch die Musik mit ihrer puren, berückenden Schönheit überstrahlt diese Kontroversen.Armstrongs Trompete im ersten Chorus von „I Got Plenty O’ Nuttin’“ ist von brillanter, melodischer Perfektion, und Fitzgerald mit ihrer Interpretation der triumphierenden Textzeile „I am glad I’m alive“ steht ihm in nichts nach. Armstrong eröffnet „Bess, You Is My Woman Now“ mit einem emotionalen Rubato-Gesang, den Fitzgerald selbstbewusst mit „Porgy, I’s Your Woman Now“ beantwortet und das Tempo bestimmt. Ihr nuancierter Ausdruck in der folgenden gereimten Zeile „There’s no wrinkle on my brow“ ist einfach himmlisch. Armstrongs Gesangssolo in „A Woman Is A Sometime Thing“ ist der Inbegriff des Swing, den er in den 20er-Jahren mitprägte. Und Fitzgeralds Soloballade „I Wants To Stay Here“ (auch bekannt als „I Loves You, Porgy“) ist schlichtweg atemberaubend. „My Man’s Gone Now“ und die Intermezzi „Buzzard Song“ und „Oh, Doctor Jesus“ sind eindringlich und wirken fast schon verstörend, was für die First Lady of Song eher uncharakteristisch ist. Dies und viele weitere Elemente machen „Porgy And Bess“ zu einem der großartigsten Gesangsalben der Ära – und vielleicht sogar aller Zeiten.
- In vielerlei Hinsicht war die langjährige Zusammenarbeit Ella Fitzgeralds mit Norman Granz für das „Cole Porter Songbook“ ein Glücksfall in der Geschichte des Vocal-Jazz: Hier traf die Sängerin auf einen der profiliertesten Jazz-Impresarios seiner Zeit. Zudem kitzelten die Standards von Cole Porter ein Höchstmaß an Variabilität aus ihrer Stimme, die besonders im ersten Teil der Serie in den Arrangements von Buddy Bregman eindrucksvoll zur Geltung kommt.
- 2023
Playlists
- Die Jahrhundertstimme des Swing: Eine Audienz bei der Queen of Jazz
- Mit dem Schlitten ins Winterwunderland: Die Queen of Jazz zaubert besondere Weihnachtsstimmung.
- Geheimtipps aus dem Werk der Scat-Pionierin
Infos zu Ella Fitzgerald
Manchmal führen kleine Zufälle zu etwas Großem: Ella Fitzgeralds Karriere nahm ihren Anfang bei einem Talentwettbewerb im Apollo Theater in Harlem, New York. Ursprünglich wollte die 1917 in Newport News, Virginia geborene Sängerin dort 1934 als Tänzerin auftreten, entschied sich aber im letzten Moment dafür, doch zu singen – und gewann nach anfänglichen Startschwierigkeiten den ersten Preis. Mit „A-Tisket, A-Tasket“ erreichte sie vier Jahre später erstmals die Spitze der US-Charts. Es folgte eine über sechs Jahrzehnte andauernde Karriere, während derer sie mit Größen wie Duke Ellington, Count Basie oder Louis Armstrong zusammenarbeitete und Klassiker aus dem Great American Songbook wie „Night and Day“, „Over the Rainbow“ oder „Summertime“ sang. Im Mittelpunkt stand dabei immer ihre Stimmgewalt: Mit ihrem charakteristischen Scat, einer Art gesanglicher Verschleifung und Neuanordnung von Silben, Wörtern und Wortfetzen, machte sie jeden Song, ob Jazzstandard, Swingnummer oder Ballade, zu ihrem eigenen. Fitzgerald verkaufte rund 40 Millionen Alben und wurde mit 13 Grammys ausgezeichnet. Sie starb 1996 im Alter von 78 Jahren.
- GEBOREN
- 25. April 1917
- GENRE
- Jazz