Edwin Rosen ist anders. Wer tief in seine Songs eintaucht, allen voran „leichter//kälter“ und „Verschwende deine Zeit“, erlebt einen Künstler, der sich von den Nuancen der deutschen Musikszene inspirieren lässt, während er mutig neue Grenzen auslotet. Der Sound des 1998 in Stuttgart geborenen Musikers, den er humorvoll als „neueneuedeutschewelle“ bezeichnet, verbindet Synths, die an Berlin vor der Wende erinnern, mit Gitarrenmelodien, die das Herz berühren. Während seine Texte von Kälte und Einsamkeit erzählen, schwingt in seiner unvergleichlichen Stimme immer auch ein Fünkchen Hoffnung und Gelassenheit mit. Seine musikalische Prägung reicht von blink-182 über Punk und Post-Punk hin zu den Klängen des „Twin Peaks“-Soundtracks. Diese vielfältigen Einflüsse vermischt er gekonnt zu einem Sound, der zugleich vertraut und innovativ klingt. Mit seiner 2021er-EP „mitleerenhänden“ setzte er diesen Kurs fort, wobei sein Song „Die Sterne“ (2023) eine düsterere und schnellere Richtung einschlägt, aber immer noch den Kern seines musikalischen Konzepts bewahrt. Bei all den beeindruckenden Leistungen vergisst man fast, dass Edwin nebenbei noch Englisch und Philosophie auf Lehramt studiert. Fest steht: Von Edwin Rosen wird noch viel zu hören sein.