Claudio Arrau

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Infos zu Claudio Arrau

Der Pianist Claudio Arrau, dessen Karriere sich über den größten Teil des 20. Jahrhunderts erstreckte, wird als ein Virtuose gefeiert, der auch ein tiefgründiger musikalischer Denker war. Mit einer idealen Mischung aus instrumentalem Elan und melodischer Einsicht stellte er seine pianistischen Fähigkeiten und seinen durchdringenden Verstand ganz in den Dienst der jeweiligen Musik. Sein Repertoire war breit gefächert und reichte von Johann Sebastian Bach bis Pjotr Iljitsch Tschaikowski, wobei er sich auf die zentralen Säulen der Romantik konzentrierte. 1903 in Chillán (Chile) geboren, wurde er im Alter von acht Jahren mit einem staatlichen Stipendium nach Berlin geschickt, um bei Martin Krause zu studieren, der selbst ein Schüler von Franz Liszt gewesen war. Einen Eindruck von der feurigen Virtuosität des jungen Arrau vermittelt seine Aufnahme von Mily Balakirevs „Islamey“ (1869) aus dem Jahr 1928. Als er älter wurde, wurde sein Spiel voller, mit einem reich gepolsterten Klang und oft mit breiten Tempi. In den letzten Jahrzehnten seines Lebens nahm Arrau große Teile seines Repertoires für Philips auf, darunter Ludwig van Beethoven (die Spannung und die Details seiner visionären späten Sonaten sind beeindruckend), Frédéric Chopin, Robert Schumanns große Klavierzyklen, den frühen Johannes Brahms und den späten Franz Schubert. Aber der vielleicht wichtigste Schatz seines Vermächtnisses ist seine Reihe von Liszt-Aufnahmen aus den 1970er- und 1980er-Jahren, bei denen Arrau, ohne die Virtuosität unterzubewerten, eine aufrichtige Noblesse einbringt, die bei dieser Musik oft geopfert wird. Arraus Spiel ist nicht immer einfach zu hören – er war kompromisslos in seiner Suche nach musikalischer Wahrheit –, aber es lohnt sich auf besondere Art und Weise und Dauer. Er starb 1991.

HEIMATORT
Chillán, Chile
GEBOREN
6. Februar 1903
GENRE
Klassik

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