Obwohl die Academy of Ancient Music (AAM) nach einer musikalischen Institution aus dem 18. Jahrhundert in London benannt ist, steht sie an der Spitze der historisch fundierten Aufführungsbewegung. Sie wurde 1973 von Christopher Hogwood gegründet und erregte die öffentliche Aufmerksamkeit mit abenteuerlichen Programmen und sensationellen Aufnahmen. Zu ihnen zählt eine lebhafte Zusammenstellung von Antonio Vivaldis „L’Estro Armonico“-Konzerten (Opus 3) und eine Aufführung von Georg Friedrich Händels „Messiah“ aus dem Jahr 1980, der man ihre über 40 Jahre nicht anmerkt. In den 1980er-Jahren nahm die Academy komplette Zyklen der Sinfonien und Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven auf. Um auch als zukunftsorientiert zu gelten, gab die AAM auch neue Werke bei Komponist:innen wie John Tavener, David Bedford und Thea Musgrave in Auftrag. In den fast fünfzig Jahren ihres Bestehens gab es nur drei Musikdirektoren. Als Hogwoods Nachfolger im Jahr 2006 leitete der temperamentvolle Richard Egarr das Ensemble die nächsten 15 Jahre, bevor Laurence Cummings 2021 die Zügel übernahm. Mit über 300 CDs im Gepäck ist der Tatendrang des Ensembles aus Cambridge ungebrochen.