Three. Two. One.

Three. Two. One.

Seit sie zwölf war, konnte Lennon Stella nie sie selbst sein. Sechs Jahre lang war sie Maddie Conrad in der Erfolgsserie „Nashville“. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Maisy spielte sie dort eine der Hauptrollen. Mit 19 erschien mit der Debüt-EP „Love, Me“ (2018) ihre mit nachdenklichen Beats unterlegte poppige Unabhängigkeitserklärung. Dem folgte bereits 2019 die wunderbar andersartige Single „BITCH (takes one to know one)“. Stella tourte mit The Chainsmokers und 5 Seconds of Summer, und das Austesten ihrer Fähigkeiten gab ihr das Selbstvertrauen, sich nach acht Jahren Karriere mit ihrem Debütalbum „Three. Two. One.“ jetzt endgültig zu öffnen. „Es ist meine Befreiung von allen früheren Erwartungen und Einschüchterungen“, erklärt sie Apple Music. „Drei, zwei, eins: Ich springe ins kalte Wasser und mache nur das, was sich für mich gut anfühlt. Das Album ist so etwas wie ein freier Fall.“ Ihr Debüt-Statement ist voll von düsteren Dance-Club-Trennungshymnen für das Ende der Welt – angetrieben durch lebendigen Indie-Pop („Kissing Other People“), dystopische Disco-Einflüsse („Fear of Being Alone“), eine Potemkinsches Dorf-Anspielung („Pretty Boy“) und einer brillanten Erweiterung von Donna Lewis’ Klassiker „I Love You Always Forever“ („Save Us“). „Letztlich möchte ich, dass das Album eine aufrichtige Vorstellung davon gibt, wer ich als Mensch bin“, erklärt sie. „Und ich hoffe, dass die Leute daraus etwas für ihr eigenes Leben ziehen können.“ Im Folgenden beleuchtet Lennon Stella Track für Track die Hintergründe ihres Debütalbums.Much Too Much„Ich habe diesen Song geschrieben, als ich, wie ich damals glaubte, in einer sehr intensiven und sehr tiefgehenden Beziehung war. Wenn ich allerdings jetzt darauf zurückblicke, war sie eher oberflächlich. Ich hatte einfach Angst, loszulassen, weil ich dachte: ‚Was ist, wenn wir später doch wieder zusammenkommen wollen?‘ Dieser Gedanke basiert auf Angst. Die Angst davor, etwas loszulassen, weil man später möglicherweise doch denken könnte: ‚Eigentlich war es doch perfekt – und jetzt ist es das nicht mehr.‘“Kissing Other People„Ich war in einem Writing-Camp in Cabo (Mexiko), mit meinen Lieblingssongwritern und Produzenten. Der Song ist gleich in der ersten Nacht entstanden. Wir sind alle in diesen kleinen Club gegangen, und als ich mich um drei Uhr morgens mit [Songwriterin] Caroline Ailin auf den Rückweg gemacht habe, hat sie mich nach Jungs gefragt. Ich habe ihr eher beiläufig geantwortet, dass ich es ‚nicht mehr seltsam finde, andere Leute zu küssen … Es fühlt sich normal an. Ich hab keine Schuldgefühle mehr.‘ Am nächsten Tag hat sie das dann ihre Session eingebaut.“Games„In dem Stück geht es darum, in diese Falle zu tappen – in die ich auch schon selber unzählige Male getappt bin – bei dem Dating nur noch ein Spiel ist. Er wartet zwei Stunden, bis er mir schreibt, und anschließend warte ich zweieinhalb Stunden, bis ich ihm antworte. Und das nur, um ihm zu beweisen, dass ich weniger Interesse habe als er. Das ist so normal in unserer Generation. Es geht nicht mehr darum, sich mit Respekt und Liebe zu begegnen. Das sind einfach nur Unsicherheiten.“ Fear of Being Alone„Hinsichtlich der Produktion ist dies definitiv einer meiner Lieblingssongs auf dem Album, wenn nicht sogar mein absoluter Lieblingssong. Malay hat ihn produziert und bringt hier all die Sounds zusammen, die ich mag. Der Song hat etwas Dunkles an sich ... und ich wollte auch wirklich so etwas dabeihaben. Ihm wohnt ein anderes Feeling inne als den restlichen Songs auf dem Album.“Pretty Boy„Das DJ-Duo The Blaze hat uns inspiriert. Ihre Synth- und Drumsounds sind so fließend und einzigartig. Ich habe diesen Song auch live gespielt, und manchmal gehen die Leute davon aus, dass es wirklich nur um einen gut aussehenden Jungen geht. Das Ding ist, er war und ist wirklich so viel tiefgründiger als das. Und ich habe versucht, mehr hinter diese Hülle zu kommen.“Golf on TV (feat. JP Saxe)„JP und ich haben uns über Monogamie unterhalten und darüber, wie normal und häufig offene Beziehungen geworden sind. Und er sagte: ‚Ich verstehe nicht, wie Leute das machen. Aber manche Menschen gucken sich auch Golf im Fernsehen an, was ich genauso wenig verstehe.‘ Und wir dachten beide direkt: ‚Das ist ein ziemlich cooler Titel für einen Song.‘ Also haben wir darüber geschrieben.“Older Than I Am„Ich habe mich mit einem Song noch nie verbundener gefühlt als mit diesem. Und das ist echt seltsam, denn ich habe ihn nicht geschrieben. Er ist einer von diesen Songs, die mir so nahegehen, dass ich nicht weiß, ob ich ihn jemals selber hätte schreiben können. Als ich ihn zum ersten Mal gehört habe, musste ich direkt unkontrolliert weinen. Ich habe mich beeilt, meinen Gesang aufzunehmen und ganz einzutauchen, damit es sich noch mehr nach mir anfühlt.“Bend Over Backwards„Diesen Song habe ich in L.A. geschrieben. Es geht darum, sich nicht völlig an das anpassen zu wollen, was andere Menschen von dir erwarten. Ich sage: ‚Ich kann Kompromisse mit dir schließen, ich bin höflich und gehe nicht zu weit. Aber ich werde mich auch nicht verbiegen und meine eigene Vorstellung von dem, was ich eigentlich will, aus den Augen verlieren wegen etwas, das du möchtest.‘ Das kann sich auf Kreativität beziehen, aber genauso gut auch auf Beziehungen.“Jealous„Diesen Song habe ich mit FINNEAS begonnen. Er ist so kreativ und musikalisch. Das war für mich sehr belebend und inspirierend. Die ursprüngliche Idee des Songs war der Gedanke, schneller über etwas hinwegzukommen als der andere. Es ist eine unbeschwerte Einstellung von ‚Ich versuche nicht, dich eifersüchtig zu machen. Ich lebe einfach nur weiter und fühle mich gut. Es ist keine Absicht, dich dadurch zu verletzen.‘“Since I Was a Kid„Hier geht es darum, erwachsen zu werden und sich dabei selber treu zu bleiben und die moralische Offenherzigkeit, die mir meine Eltern mitgegeben haben, nicht zu verlieren. Das Leben kann einen abstumpfen lassen, aber hier wende ich mich davon ab und versuche, das Leben weiter durch eine rosarote Brille zu betrachten.“Weakness (Huey Lewis) (feat. Maisy Stella)„Bei diesem Song ist meine Schwester Maisy dabei. Alles, was wir zusammen gemacht haben, wird für immer ein wichtiger Teil meines Lebens bleiben. Ich bin großer Fan von ihr als Künstlerin und wollte unbedingt, dass sie auch auf meinem Debütalbum dabei ist. Dieser Song wurde größtenteils über, aber auch für sie geschrieben.“Save Us„Auch hier geht es um Maisy. Um den Gedanken: ‚Egal was ist, egal wo du hingehst und egal wie schnell du dahin kommen wirst: Ich werde immer bei dir sein.‘“Goodnight„In diesem Stück geht es um das Gefühl, dass man etwas nicht enden lassen möchte. Man will, dass es nur ein ‚Gute Nacht‘ ist, so dass es am nächsten Morgen noch da ist, und nicht ein endgültiges ‚Goodbye‘, denn danach ist etwas wirklich verschwunden. Es ist ein hoffnungsvoller Song.“

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