Walls

Walls

Wie positioniert sich ein Künstler, nachdem er die größte Boyband der Welt verlassen hat? Er verleiht seinem Innenleben authentisch Ausdruck. „Mir ist klar, dass ich gewissermaßen gegen den Strom schwimme“, erklärt Louis Tomlinson gegenüber Apple Music. „Ich hatte diesen wahnsinnigen Erfolg mit One Direction, merkte aber, dass ich meinem Herzen folgen kann.“ Uns das tat der englische Singer-Songwriter dann auch. Sein Solo-Debüt „Walls“ wartet mit elektrifiziertem Pop-Rock auf, der im Angesicht von Tragödien doch triumphal klingt. Tomlinson schreibt mit tagebuchartiger Genauigkeit (die balladeske Ode an seine verstorbene Mutter in „Two of Us“ und der Neunziger-Gitarren-Britpop in „Kill My Mind“) und mit Respekt für seine größten Fans (das an 1D erinnernde „Don’t Let It Break Your Heart“ sowie das lebensbejahende „Perfect Now“). Im Track-by-Track gibt er eine bisher weniger bekannte Seite von sich preis.Kill My Mind„Diesen Song habe ich aus zwei Gründen geschrieben: Zum einen ärgerte es mich, dass mir beim Anhören des Albums dieser große Moment der Begeisterung fehlte. Ich denke, dass dieser Song auf jeden Fall Begeisterung hervorruft. Zum anderen war es ein beabsichtigtes Statement: ‚Dies ist der Punkt, an dem ich sein möchte, und der Raum, den ich füllen möchte.‘ Aber mir ist auch bewusst, dass es sich um eine Übergangsphase handelt. Das Album sollte auf keinen Fall zehn ‚Kill My Minds‘ enthalten, das wäre nicht richtig gewesen.“Don’t Let It Break Your Heart„Dieser Refrain erinnert mich sofort an einen großen One Direction-Song. Er hat diesen hoffnungsvollen, eingängigen Refrain. In der Ausrichtung ähnelt er ‚Just Hold On‘ – dem Song, den ich mit Steve Aoki aufgenommen habe. Es ist einer jener Songs, die Hoffnung propagieren wollen – unabhängig davon, was das Leben gerade bereithält.“Two of Us„Ich war noch nicht bereit, diesen Song zu schreiben. Der ursprüngliche Text der Strophe lautete: ‚So I’ll leave a message after the tone.‘ Das nervte mich, denn in dem Song steckt so viel Schönheit. Dann änderte ich den Text in ‚So I’m not alone‘, und jetzt wird er der emotionalen Tragweite des Songs wirklich gerecht. Es ist vermutlich der wichtigste Song, den ich je geschrieben habe.“We Made It„‚We Made It‘ habe ich vor ungefähr drei Jahren geschrieben, so dass ich rund 20 verschiedene Mixe davon hatte. Es dauerte etwas, bis es sich richtig anfühlte. Ich mag den Song, ich mag ihn wirklich, aber ist es einer meiner Lieblingssongs? Wahrscheinlich nicht. Es war einer der Lieblingssongs der Plattenfirma. Ich bin hier ein gewisses Risiko eingegangen. Das Streben nach Authentizität ist ein ständiger Kampf, bei dem ich standhaft bleiben muss, so oft es geht.“Too Young„Ich kann mich noch an das Gefühl mit 18 Jahren erinnern, wenn man die Person trifft, mit der man vielleicht sein ganzes Leben verbringen möchte. Wir alle haben Fehler gemacht, als wir jünger waren, und ich wollte diese Idee von absoluter Aufrichtigkeit einfangen. Jetzt bin ich älter und reflektierter und kann mit der heutigen Erfahrung zurückblicken. Ich verstehe, warum etwas falsch war. Aber es gibt viele 18-Jährige – vor allem 18-jährige Kerle – die noch nicht bereit sind, diese Verantwortung zu übernehmen. Das wollte ich ausdrücken.“Walls„Bei diesem Song gab es einen besonderen Moment in London, als ich ins Studio ging, um einige Streicher für ‚Walls‘ aufzunehmen – es war tatsächlich der verdammte Durchbruch für mich, nachdem es zuvor Phasen gegeben hatte, in denen mich der kreative Prozess frustriert und demotiviert hat. Dann gab es diesen Moment in diesem großen, unglaublichen Studiokomplex in London, in den Angel Studios: Ich sah, dass vielleicht 15 bis 18 Leute nur wegen meines Songs da waren.“Habit„Der Song erzählt eine Geschichte, und ich weiß, dass ihn die Hardcore-Fans von One Direction lieben werden. Es gibt darin eine Zeile über den Ort, an dem alle Bandmitglieder aufgewachsen sind – ein Appartement-Komplex namens Princess Park. Ich bin mir sicher, dass die Fans diese Überraschung mögen werden.“Always You„Dieser Song ist autobiografisch. Er handelt von der Erkenntnis, dass es immer um diese eine Person ging. Und dass du diese Person vermisst – egal was du tust oder erlebst.“Fearless„Mit dem Song wollte ich ausdrücken, wie wichtig es ist, sich weiterhin jugendlich zu fühlen. Ich befinde mich gerade an einem Wendepunkt – ich bin definitiv kein Teenager, kein junger Bursche mehr, aber auch noch nicht alt. Dennoch bin ich mir jetzt meines Alters bewusst. Für mich hört sich der Song an wie eine Spielwiese oder wie eine Rückkehr zu wahrer Jugend.“Perfect Now„Für diesen Song habe ich mit Jamie Scott zusammengearbeitet, der dem One Direction-Autorenteam angehörte. Der Text ist eine Fortführung von ‚What Makes You Beautiful‘, der ersten Single von One Direction. Der Hintergedanke war, einen Lieblingssong für die Fans aufzunehmen. Es gibt viele Leute, die aus Bands ausgestiegen sind und sich dann negativ äußern. Aber ich liebe One Direction, verdammt noch mal! Ich liebe unsere Musik, die Fans, die Kultur und alles, was damit zu tun hat. Natürlich gibt es Songs wie ‚Kill My Mind‘ und ‚Walls‘, in denen ich auch mal etwas anderes probiere. Aber genauso gibt es auch immer Raum für Songs, die an One Direction erinnern.“Defenceless„Ich versuche, verletzlich zu sein. Ich versuche, ehrlich zu sein. Und ich versuche, so viele Gefühle wie möglich auszudrücken. Den einen Tag fühlst du dich großartig, frisch und toll, und am nächsten Tag bist du deprimiert. Diese Thematik wollte ich aufgreifen.“Only the Brave„Der knisternde Sound geht weit über meine Produktionskenntnisse hinaus. Ich habe keine Ahnung, wie die Gitarre aufgenommen wurde. Ich liebe diesen Classic-Vibe – als würde man die Zeit zurückdrehen. Er gehört zu meinen Lieblingssongs, weil er keine konventionelle Struktur hat. Der Refrain etwa kommt nur ein einziges Mal vor. Der Song ist einzigartig auf dem Album, und er kommt ganz am Ende. Das hat etwas Interessantes.“

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