Victory

Victory

Cian Ducrots Leben, Familie und Erziehung sind eng mit den Liedern seines Debütalbums verknüpft. „Ich wollte die Geschichte meines Lebens erzählen und den Leuten zeigen, wer ich bin und was ich durchgemacht habe“, sagt der in Cork geborene Singer-Songwriter gegenüber Apple Music. „Es sollten die ersten Kapitel einer Autobiografie sein.“ Der Ire kennt keine andere Art des Songwritings als die Verarbeitung persönlicher Erfahrungen. Über die gesamte Länge von „Victory“ reflektiert Ducrot seine Kindheit und das Aufwachsen in einem zerrütteten Elternhaus mit einem Vater mit Hang zum Missbrauch und die enge Gemeinschaft, in der er mit seiner Mutter und seinem Bruder ihre Leben wieder zusammenfügte. Dazu kommen Betrachtungen über Liebe, Beziehungen, Schmerz und Heilung. „Victory“ ist so ergreifend wie mitreißend. Da treffen wehmütige Balladen auf groß angelegte moderne Popmusik und elektronische Einflüsse. Im Mittelpunkt steht stets Ducrots gefühlvoller, erhebender Gesang. „Ich war sehr auf einen breit gefächerten Stil bedacht“, sagt Ducrot. „Am Anfang hatte ich eine Songwriter-Phase mit Ed Sheerans erstem Album, Hozier, The Script oder Jeff Buckley. Dann gab es viel Coldplay und schließlich viel Hip-Hop; Stormzy und Jack Harlow. Ich wurde einfach von Sachen beeinflusst, die ich liebe.“ Im Folgenden führt er uns Track für Track durch „Victory“. „Victory“ Es hat Sinn gemacht, mit diesem Lied zu beginnen. Ich hatte das Gefühl, die Botschaft des Songs schließt viele der anderen Stücke mit ein. „Victory“ bedeutet für mich eine Menge in Bezug auf das Album selbst: Ein Album über mein Leben zu machen, über die Geschichte meines Lebens, über die Dinge, die ich durchgemacht habe. Ich möchte damit andere inspirieren, ihre eigenen Ziele zu erreichen und an sich selbst zu glauben. Ich wollte etwas machen, das anderen Menschen klar macht, dass es wichtig ist, ihre Siege zu feiern, sie zu benennen, sie zu betrachten und dafür dankbar zu sein. „I’ll Be Waiting“ Dieser Song veränderte für mich vieles mit dem ich wirklich nicht gerechnet hätte. Ich glaube, viele Leute fühlten sich aus den unterschiedlichsten Gründen davon angesprochen. Für mich ist es ein Song über meine Kindheit. Er basiert auf einer Erinnerung daran, wie ich auf meinen Vater wartete: Der sollte mich abholen, kam aber nicht. Ich weiß noch, dass dieser Tag ein sehr spezieller Augenblick in meinem Leben war. Dieses Gefühl, als Kind aufgebracht und enttäuscht zu sein, aber als Heranwachsende:r zu erkennen, dass diese Person ein schlechter Mensch war. Als ich älter wurde, wollte ich diese Gefühle bestärken: Ich wusste, dass es als Kind völlig in Ordnung war, enttäuscht und traurig wegen meines Vaters zu sein. „Him“ Wenn man älter wird, merkt man, dass viele Menschen ähnliche Situationen durchleben, die mit dem eigenen Leben vergleichbar sind. Egal, wie sehr uns eine geliebte Person verletzt, eines lässt sich leicht sagen: „Ich würde alles tun, um dich zurückzubekommen.“ „Him“ ist aus dieser Sicht geschrieben. Ich glaube, viele von uns waren schon einmal an diesem Punkt. Es geht darum, sich zu öffnen und die Verzweiflung zuzulassen, die man in solchen Situationen empfindet – selbst wenn man weiß, dass die Person nicht die Richtige für einen ist. „Heaven“ Diesen Song schrieb ich für meinen Bruder. Ich wusste, dass ich einen Song für [ihn] schreiben wollte, und ich wusste, dass es etwas Hymnenhaftes werden sollte – ein Song, den die Leute in einem Stadion mitsingen würden, ordentlich melodisch und euphorisch. Es war ein Dankeschön an meinen Bruder; ein Lied, den er sich anhören und den ich für ihn spielen konnte. Mit diesem Song konnte ich mich für alles bedanken, was er für mich getan hat, und dafür, dass er für mich da war, als wir jünger waren. Er war immer da. „How Do You Know“ Ich schrieb diesen Song gemeinsam mit einigen Freund:innen in meinem Garten am Lagerfeuer. Er analysiert, dass man gute Zeiten nicht wirklich erkennt, bevor diese vorbei sind. Eines Tages, ein oder zwei oder zehn Jahre später, blickt man jedoch zurück und denkt sich: „Wie schön wäre es, dorthin zurückzukehren, nur für einen kurzen Moment, um das noch einmal zu erleben.“ Es ist ein Song, der von solchen Situationen handelt, der aber auch die Frage stellt: „Woher wissen wir, was die richtigen Momente sind? Wie erinnern wir uns daran und stellen sicher, dass wir sie verinnerlichen?“ „All For You“ Dieser Song hat für mich viele verschiedene Bedeutungen. Ich habe noch nie wirklich über sie gesprochen, ich wollte sie den Leuten offen lassen. Das Einzige, was ich wirklich dazu sagen kann, ist: Es gibt viele Situationen im Leben, wo man das Gefühl hat, man hätte mehr tun oder sagen können oder noch einmal bei dieser einen Person zu Hause anrufen sollen. Oft verliert man jemanden auf eine bestimmte Art und Weise und wünscht sich, man hätte nur einen Tag mehr gehabt, etwas mehr Zeit, oder man hätte einfach mehr für diese Person getan. Oder mehr getan, um die Dinge zu ändern. „Step Dad“ Diesen Song habe ich für meinen Stiefvater geschrieben. Er ist eine Auseinandersetzung damit, wie schwierig es für ihn als Stiefvater gewesen sein muss, in eine solche Situation zu kommen – in meine Familie und in unser Leben, mit allem, was zu dieser Zeit geschah. Es war aus vielerlei Gründen eine sehr schwierige Phase, und für ihn war es eine sehr komplizierte Situation. Unser Verhältnis ist sehr eng, und ich wollte einen Song schreiben, um ihm zu danken und auch zu zeigen, dass ich verstehe, wie hart es gewesen sein muss. Und dass ich wirklich dankbar bin, dass er damals blieb, und für alles, was er getan hat. Und dass ich das nicht für selbstverständlich halte. „Mama“ Natürlich ein Song für meine Mutter. Ich bemerke, dass sie Schwierigkeiten hat, mit all dem fertig zu werden, was in unserer Kindheit passiert ist. Es dauerte lange, bis sie davon geheilt war. Als wir Kinder waren, steckte sie den Großteil ihrer Energie in mich und meinen Bruder, heilte uns und baute uns wieder auf. Vieles von dem, was sie damals durchmachte, verdrängte sie im Hinterkopf, dass sie es beinahe fast alles vergaß. Es dauerte lange, bis sie bereit war, das alles zu verarbeiten und diese Wunden freizulegen. Es war einfach ein Lied, um ihr zu danken und um zu sagen, dass ich es ohne sie niemals geschafft hätte. Ich hoffe, dass sie es verarbeitet und ich für sie da bin. Ich sage ihr auch, wie sehr ich will, dass es ihr besser geht und dass ich ihr im Grunde alles verdanke. „Hurt When You Hurt Me“ Der Song ist wirklich emotional. Ich erinnere mich nur daran, dass ich jemanden sagen hörte: „Wenn du mich wirklich liebst, würde es dir wehtun, mich zu verletzen.“ Ich dachte mir nur: „Wow. Das ist tiefgründig. Das ist so wahr.“ Ich notierte es und bewahrte es lange Zeit auf. Dann setzte ich mich mit einer befreundeten Person zusammen und wir schrieben den Song gemeinsam. All diese Worte sagen: Für dich würde ich all mein Talent eintauschen. Ich würde auf all meinen Ruhm verzichten, nur um mit dir zusammen zu sein. Ich dachte, wir würden heiraten und ich dachte, du würdest die Person sein, die mein ganzes Leben verändert [...]. Aber manchmal kommt es eben anders, als man denkt. „Blame It On You“ Dieses Lied entstand bei einem der ersten Treffen mit meiner Mutter nach dem Lockdown und der Pandemie. Es waren fast zwei Jahre vergangen, und wir verbrachten gemeinsam einige Zeit in London. Meine Mutter und ich stehen uns offensichtlich sehr, sehr nahe. Es machte mir zu schaffen, wie sehr sie immer noch von den Ereignissen aus unserer Jugend betroffen war, von meiner Familie, meinem Vater, dem Missbrauch, und wie sehr sie sich dafür selbst die Schuld gab. Mein Bruder und ich sagten ihr immer wieder, dass es nicht ihre Schuld war. Ich hatte geglaubt, dass sie darüber hinweggekommen war, aber das war sie offensichtlich nicht. Sie machte sich weiter Vorwürfe, und wahrscheinlich tut sie das auch noch heute. Es machte mich wütend, dass sie so etwas empfand – dass jemand sie dazu bringen konnte, so zu empfinden. Dass nach all den schrecklichen Dingen, die mein Vater getan hatte, meine Mutter diejenige ist, die sich die Schuld gibt. Das ist das Letzte, was sie tun sollte, weil sie eine großartige Mutter ist. Ich wollte einen Song für sie schreiben, in dem es heißt: „Hör bitte auf, dir die Schuld zu geben. Das ist nicht nötig. Es ist nicht deine Schuld.“ Es war einer dieser Songs, die ich einfach schreiben musste. Er war einfach in mir, brannte in mir. „Endless Nights“ „Endless Nights“ schrieb ich zwischen „All For You“ und „I’ll Be Waiting“. Alle entstanden sie am selben Klavier in meiner alten Küche. Ich hatte eine riesige Sammlung von Phrasen und Sprüchen angehäuft, die ich mochte. Eines Tages beschloss ich, sie in Reimform zu bringen und in einen Text zu packen. Daraus entstand diese Geschichte. Ich schreibe instinktiv im 6/8-Takt. Ich hatte all diese Songs geschrieben, und als ich sie meiner Verlegerin schickte, war ihre einzige Bemerkung: „Du solltest aufhören, Lieder im 6/8-Takt zu schreiben.“ Ich war ein bisschen sauer, also setzte ich mich hin und schrieb einen Song in einem simplen 4/4-Takt. „Part Of Me“ Diesen Song schrieb ich für meinen besten Freund, der sich vor ein paar Jahren das Leben nahm. Er war Musiker und ein toller Kerl. Als ich ihn verlor, wusste ich sofort, dass ich [diesen Song] schreiben würde. Aber es dauerte wirklich lange, bis ich begriffen hatte, was ich auf welche Weise zum Ausdruck bringen wollte. Dann, ganz zufällig, fielen mir auf eine sehr poetische Art und Weise die Worte zu. Ich habe keine Ahnung, woher sie kamen. Aber ich musste diesen sehr wichtigen Song einfach veröffentlichen, und ich weiß, dass er vielen Menschen geholfen hat. Dieser Song muss einfach an die Öffentlichkeit, weil er ein wichtiges Thema anspricht, über das man reden und singen sollte. Hoffentlich hilft es jemandem da draußen. „Everyone Who Falls In Love (Has Someone Else They’re Thinking Of)“ Wenn man älter wird, merkt man, dass Menschen in Beziehungen immer von ihren früheren Beziehungen beeinflusst werden – jeder Mensch hat eine Geschichte und eine Vergangenheit. Die andere Hälfte erwartet vielleicht, dass es einem gut geht, dass man bereit ist, sich in eine Beziehung zu stürzen und sich zu verlieben, und dass alles großartig sein wird. Leider gibt es Menschen, die Narben und ein Päckchen zu tragen haben und immer noch an den Verletzungen durch andere leiden. Ich dachte mir: Wer sich verliebt, denkt immer auch noch an jemand anderen. Daher kommt dieser Text. Es geht um all diese verschiedenen Gefühle am Anfang einer Beziehung. Und wie diese ein Tanz zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart sind. „Thank God You Stayed“ Das passt ziemlich gut zu „Everyone Who Falls in Love…“. Am Anfang einer Beziehung ist man immer die beste Version von sich selbst. Besonders realistisch ist das nicht, denn niemand ist immer die beste Version von sich selbst. Jede Beziehung hat ihre Höhen und Tiefen. Ich bin der Erste, der sagt, dass es nicht leicht ist, mit mir eine Beziehung zu führen. Es ist ein großes Glück, eine Person zu treffen, die einen so sehr liebt und die man so sehr liebt, dass man, egal was passiert, einfach bleibt. Ich glaube, das ist, was Liebe ausmacht. Das ist das Zeichen wahrer Liebe. Es war schön, das Album damit abzuschließen. Ich habe einfach Glück, dass ich dich habe – so einfach ist das.

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