Utopía

Utopía

Man hätte es für einen Aprilscherz halten können – ausgerechnet am 1. April 2019 kündigte Romeo Santos auf Instagram an, kurz vor der Veröffentlichung einer neuen Single mit seinen ehemaligen Bandkollegen von Aventura zu stehen. Doch die Fans waren zu Recht begeistert, entpuppte sich die angekündigte Single doch als Teil einer noch größeren Überraschung: ein ganzes Album voller Song-Kollaborationen, auf dem sich neben Aventura so ziemlich jeder noch lebende Star der dominikanischen Bachata-Szene verewigen durfte. Herausgekommen ist eine glühende Liebeserklärung an das Genre von einem seiner prominentesten Vertreter. Auf „Utopía“ trifft der Bachata-Superstar auf seine eigenen Vorbilder und Wegbereiter wie Monchy & Alexandra, Raulin Rodriguez und Luis Vargas und kreiert damit ein zeitloses Meisterwerk, das Jahrzehnte lateinamerikanischer Musikhistorie verbindet und zu neuem Leben erweckt. Mit Apple Music hat Romeo Santos über die Bedeutung dieses Albums gesprochen. Du hast schon mit Künstlern wie Anuel AA und Ozuna Singles veröffentlicht. Man hätte nach diesen Reggaeton-Tracks jetzt nicht unbedingt ein Bachata-Album von dir erwartet. Das war ein vollkommen organischer Vorgang. Bei diesen ganzen Songs im Urban-Stil handelt es sich ausnahmslos um Kollaborationen, die an mich herangetragen wurden. Die Jungs sind Freunde von mir, Leute, die ich respektiere. Ich möchte, dass die jungen Menschen, die Urban Music hören, verstehen, dass ich mehr draufhabe als nur Bachata. Meine jüngeren Fans kennen bestimmt Aventura, fühlen sich den Künstlern der Urban-Welle aber sicherlich mehr verbunden. Kanntest du die Bachata-Künstler, mit denen du jetzt gearbeitet hast, schon vor den Aufnahmen für dieses Album persönlich? Die meisten kannte ich tatsächlich schon vorher, mit einigen von ihnen bin ich sogar schon länger gut befreundet. Es gibt da eine Menge Respekt. Wirklich beeindruckt hat mich, dass auch alle, bei denen ich angefragt habe, direkt zugesagt haben. Ich hatte nämlich etwas Bedenken, dass der eine oder andere sagen könnte: „Wenn der Typ da auf dem Album mitspielt, will ich nichts damit zu tun haben.“ Es gibt da immer dieses Konkurrenzdenken. Aber alle waren dabei, und das war wirklich großartig. Wie würdest du „Utopía“ einem Genre-Fan oder einem Neugierigen beschreiben? Es ist eine Art Lektion in der traditionellen Bachata. Ich wage zu behaupten, dass niemand, der seit den 1990er-Jahren irgendeine Rolle in dem Genre gespielt hat, auf diesem Album fehlt. Wenn du ein Fan von Luis Vargas bist, wirst du seinen Song lieben. Wenn du Antony Santos toll findest, wirst du dieses Album lieben. Ich habe mir große Mühe gegeben, das Wesen jedes Bachata-Künstlers einzufangen, sein Gefühl, seinen Vibe. Was denkst du, macht die Bachata so mitreißend und emotional für den Hörer? Bachata ist einfach etwas, das du fühlst. Sobald der erste Ton erklingt, will man sich bewegen. Jede Musik, zu der man tanzen kann, ist eine Bereicherung. Der Rhythmus der Bachata ist aber außerdem sehr sexy, und um das zu mögen, muss man weder selbst Latino sein, noch irgendwas von Latin Music verstehen. Auf 90 % der Aufnahmen geht es schließlich um die Liebe – und dieses Thema wird sicher nie aus der Mode kommen.

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