

Seong-Jin Cho ist ohne Zweifel einer der interessantesten Pianist:innen unserer Zeit. Nach seinem Sieg beim internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau 2015 wurde der Südkoreaner von der Deutschen Grammophon unter Vertrag genommen, veröffentlichte Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, Claude Debussy und vielen anderen. Mit diesem Album wirft er ein Schlaglicht auf nicht allzu häufig aufgenommene Werke: Georg Friedrich Händels Klaviersuiten wurden eigentlich für das Cembalo geschrieben, Cho übersetzt sie passgenau auf das moderne Klavier. Er spielt drei seiner Lieblingssuiten und destilliert aus dem Eröffnungssatz der „Suite No. 2 in F Major“ eine berührende musikalische Poesie. Auch Johannes Brahms verehrte diese Musik, und Cho injiziert in dessen berühmte Händel-Variationen technische Brillanz und tiefes musikalisches Verständnis. Das 30-minütige Stück besitzt seine schweren Momente, aber Cho zeichnet vor allem die Freude nach, die Brahms in Händel fand.