Rachmaninoff: Symphonies Nos. 2 & 3; Isle of the Dead


Die Verbindung zwischen dem Philadelphia Orchestra und Sergei Rachmaninow darf ohne Übertreibung als innig bezeichnet werden: Leopold Stokowski, Musikdirektor der Vorkriegszeit, gravierte die Werke des von ihm verehrten russischen Komponisten sozusagen in den Stammbaum des Klangkörpers. Die Rachmaninow-Tradition wird in diesem hervorragend gespielten Doppelalbum unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin, dem derzeitigen Musikdirektor, fortgesetzt. Nézet-Séguin respektiert zwar die sagenumwobene Üppigkeit des Philadelphia-Klangs, legt aber bei den Sinfonien Nr. 2 und Nr. 3 den Schwerpunkt auf eine prickelnde Transparenz der Textur. In den beiden langsamen Sätzen vermeidet er es sorgfältig, die Musik zu romantisch zu gestalten, während er mit viel Wärme und Flexibilität phrasiert. Die Tondichtung „Isle of the Dead“ ist angemessen düster und grüblerisch, ohne das Stück mit Morbidität zu überfrachten. Alles in allem sind dies wunderbar direkte und erfrischende Aufführungen.